Darüber reden wir noch!

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 16.05.2010

Der Titel hört sich an wie eine Drohung.

Dabei sehen die Fotoportraits von Mia Unverzagt eigentlich ganz harmlos aus: Die Künstlerin lichtet ihr unbekannte Personen in ihrer Werkreihe nicht nur ab, sie lässt sich von ihnen eine Geschichte erzählen und Gefühle beschreiben. Dabei schreibt sie jedoch die Farbe der Kleidung vor. Beige sind die Menschen in Dresden und Saarbrücken, weiß in der niedersächsischen Kleinstadt Bassum, rot in New York und gemustert in Zacatecas und Oaxaca, Mexiko.

Die einzelnen Farben/Städte tragen Titel wie „Deine größte Verlassenheit“ oder „Dein größter Zorn“ und lassen erahnen, dass es um tiefe Gefühle geht, um existenzielle Geschichten, die die Portraitierten Unverzagt (oder unverzagt?) preisgeben. In den beiden Serien „Weiblichkeit und Macht“ präsentiert die 1970 geborene Bremerin mexikanische Frauen und Männer.

Alle durften unter wenigen Kleidungsstücken wählen und sich zusätzlich einen Stoff aussuchen. Diesen legten sich die Männer über den Schoß, bei den Frauen spannte ihn Mia Unverzagt im Hintergrund. Die spannendste Frage für die Fotokünstlerin: Wann fühlten sich die portraitierten Frauen so richtig mächtig und wann die Männer sich am weiblichsten? „Innendruck – Außendruck“ zeigt Bilder aus intimen Gesprächen und Situationen und spielt mit dem typischen Rollenverständnis. -us

Eröffnung: So, 16.5., 15 Uhr, Kunstverein Pforzheim, bis 11.7.
www.kunstvereinpforzheim.de

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