Ein stiller Großer

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 02.10.2009

Heinz Schanz galt als grüblerischer Einzel­gänger jener losen Gruppe um HAP Grieshaber.

Er wurde zunächst Zimmermann, nahm dann Unterricht bei Grieshaber, zog nach Karlsruhe und studierte in einer Klasse mit Antes, Stöhrer, Baschang an der Kunstakademie. Gemeinsam mit den gleichaltrigen Kollegen begründet er nach einer Phase der Ungegenständlichkeit die „Neue Figuration“. Konsequent entwi­ckelt Schanz (1927 in Reutlingen geboren, 2003 in Karlsruhe gestorben) aus lyrisch abstrakten Anfängen bis zum Ende der fünfziger Jahre eine Rückkehr zur Figur, die sich bei ihm zumeist aus kleinteilig aneinandergesetzten Farbeckchen zusammenfügt.

Die schwarze Farbe, das schwarze Geflecht dient ihm zunehmend als Träger einer typisierten Bildgestalt. Die direkte, oft auch stürmische, intuitive Umsetzung der Empfindungen des „echten“ Lebens war ihm Ziel und Ansporn. Ab Beginn der 1960er Jahre werden die Werke im Erscheinungsbild grafischer, oft von dichten Strichbündeln markiert, aus denen zumeist „einsam“ wirkende Figurentürme organisch wuchern.

Der spannungsvolle Gegensatz von Dichte, netzartiger Struktur und umgebender Leere gilt als seine Spezialität. Die von Daniela Maier und Axel Heil kuratierte Schau gibt erstmals einen Überblick über das Schaffen dieses stillen Großen.

Eröffnung: Fr, 2.10., 19 Uhr, bis 29.11., Museum Ettlingen

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