Ewald Karl Schrade im Interview

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 04.03.2009

INKA sprach mit Messe-Kurator und Galerist Ewald Karl Schrade, der die art vor sechs Jahren ins Leben rief und kürzlich am Zirkel in Karlsruhe mit Michael Oess sowie Kohler und Partner eine neue „Galerien-Kunstmeile“ eröffnete.

INKA: Herr Schrade, erstmals werden alle vier Messehallen bespielt, wohin soll die art Karlsruhe noch wachsen?
Ewald Karl Schrade: Ich möchte gar nicht von Wachstum sprechen, es sind kaum mehr Galerien als im letzten Jahr, wir bleiben unserer Qualitätsprämisse treu. In diesem Jahr wird erstmals das komplette Konzept verwirklicht. Nun hat alles eine Balance: In den beiden hinteren Hallen präsentieren Galerien Malerei und Skulptur. Vorne rechts in Halle vier gibt es junge Kunst zu sehen, hier ist auch der Berliner Block untergebracht, was wir dem Berliner Senat verdanken. Dieser erkannte die art Karlsruhe als Fördermesse an und finanziert den Standplatz für 15 Berliner Galeristen, die jeweils eine One-Artist-Show zeigen. Ich habe in Berlin das Messekonzept vorgestellt und in der Hauptstadt  Unterstützung erhalten. Wir arbeiten kontinuierlich daran, dass mehr Galerien aus Berlin hierher kommen. Gegenüber der Neuen Positionen sind nun in der Halle eins, links des Eingangs, Editionen, Fotografie und die Sonderschau untergebracht.

INKA: Sie haben Arthur de Ganay eingeladen mit seiner Fotografiesammlung, wie kam der Kontakt zustande?
Schrade: Ich wollte schon immer der Fotografie ein Forum geben und habe bereits vergangenes Jahr einen besonderen Bereich dafür eingerichtet. Auf die Sammlung von de Ganay bin ich über den Berliner Künstler Robert Weber gestoßen. Der Stöhrer-Schüler kannte die Sammlung und hat mich darauf aufmerksam gemacht.

INKA: Ist für Sie inzwischen alles Routine?
Schrade: Nein, das wird nie Routine. Jedes Jahr werden die Karten neu gemischt, eine Jury wählt die Galerien aus. Der Plan muss ausgetüftelt werden, an manchen Stellen wird nachgebessert, wie beispielsweise beim Artima art meeting, das nun kurze Talks bietet und keine längeren Vorträge oder Diskussionen. Es erfordert pausenloses Engagement, damit sich alle wohlfühlen.

INKA: Wie zufrieden sind die Aussteller, fürchten sie Einbußen wegen der Finanzkrise?
Schrade: Ich glaube nicht, dass uns die Finanzkrise tangiert. Die art orientiert sich an mittelständischen Kunstsammlern und nicht an spekulativen Kunstanlagen, daher werden wir nicht viel spüren. Die Aussteller sind sehr zufrieden, loben den Service und identifizieren sich mit der art Karlsruhe.

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