Ex-Poly-Vorständin Cosima Klischat zum Raumverlust der Produzentengalerie

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 03.04.2022

Ich bin seit 2004 Mitglied in der Poly und war viele Jahre gemeinsam mit Joachim Hirling im Vorstand.

Für mich war die Poly eine einmalige Gelegenheit, mit akademischen KünstlerInnen zusammenzuarbeiten. Diesen Rat bekam ich nach einer Absage meiner Bewerbung an der Akademie vom Kuratorium ebendieser. Die Poly hatte in dieser Zeit eine große Gemeinschaftsausstellung in der Orgelfabrik. Klaudia Wiener und Silke Reeh hatten damals Aufsicht und luden mich ein, mich in der Poly als Mitglied einzubringen. Ich habe sehr von den Erfahrungen der Künstler profitiert und gelernt. Auch der Austausch und die Ausstellungen bei und mit anderen Produzentengalerien war sehr gewinnbringend. Früher gab es sehr viel mehr Aktionen und Performances, die mich bis heute beeindrucken. Sie haben mir Mut gemacht, mich an Tanzperformances zu wagen.

Wir hatten als Mitglieder jahrelang verpflichtende Aufsichten. Es gab außerhalb der Vernissagen und Veranstaltungen nur wenige Besucher, aber der Raum an sich hatte eine tolle Stimmung! Ich bin sehr gerne allein dort gewesen und habe es genossen, mich intensiv mit der ausgestellten Kunst zu beschäftigen. Besonders in der Dunkelheit, vor allem wegen der Spiegelungen in den großen Schaufenstern. Aus diesen Anfangsjahren entstand die UND und daraus der UND Verein, in dem ich auch lange im Vorstand war. Rückblickend möchte ich mich beim Kulturamt der Stadt bedanken, das uns doch vieles ermöglicht hatte, was ohne Unterstützung nicht möglich gewesen wäre. Dasselbe gilt auch für INKA.

Schade, dass wir unseren tollen Raum aufgeben mussten – vielleicht entsteht etwas Neues daraus. Es zeichnet sich ab, dass ich im nächsten Jahr wieder mehr Zeit haben werde, sodass ich mir auch innovative Projekte mit jungen Künstlern vorstellen kann – vielleicht auch in Kooperation mit der Hochschule.

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