Extended
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 20.05.2009
Josephine Meckseper gehört wohl zu den spannendsten zeitgenössischen Künstlern und grenzt sich nicht nur inhaltlich, sondern auch formal in ihrer Vielfalt von den meisten wohltuend ab.
Das große Thema der in New York lebenden 44-Jährigen ist die Bilderwelt der modernen Konsumgesellschaft, in der nicht mehr zwischen Werbung, Mode und politischem Statement unterschieden wird. Derzeit ist ihre CDU/CSU-Fotografie mit zwei blonden Models in einem Luxusappartement, das von weitem aussieht wie ein Werbefoto, in der Städtischen Galerie zu sehen.
Um den Hals tragen die beiden Schönheiten ein Goldkettchen mit den Initialen der Schwesterparteien: Imagekampagne statt Inhalte, Meckseper treibt das „Sex Sells“ auf die Spitze. Auch die Sammlung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat Arbeiten der international renommierten Künstlerin gekauft. Die LBBW ist seit vielen Jahren Partner des ZKM, nun wird diese Sammlung mit der großen Ausstellung „Extended“ im Erdgeschoss des ZKM Museums für Neue Kunst gewürdigt.
Zehn Jahre nach der Präsentation „Zoom“ kommt es erstmals wieder zu einer Museumsschau, in der umfangreiche Teile der LBBW-Sammlung öffentlich zugänglich gemacht werden. Kein repräsentativer Bestandsüberblick, sondern erweiterte Einblicke in die neuere Sammlungsgeschichte sollen somit ermöglicht werden. Gezeigt werden u.a. Arbeiten von Franz Ackermann, André Butzer, Thomas Demand, Georg Herold, Martin Kippenberger und Corinne Wasmuht.
Mit von der Partie auch der gefragte Tobias Rehberger. Er lebt mitten in Frankfurt, sein Atelier gleicht weniger dem kreativen Chaos, sondern eher einem Planungsbüro. In seinen Arbeiten verbindet der 1966 in Esslingen geborene Bildhauer bekannte Elemente aus Architektur, Design und Kunstgeschichte. Seine Installationen und Entwürfe hinterfragen den Zeitgeist, Verunsicherung sei der beste Kick für die Kunst, meint Rehberger.
Auf der „Expo„ 2000 etwa ließ er seinen japanischen Garten mitten im Sommer täglich mit Schneekanonen beschießen. Bücherautomaten im Wald, durchsichtige Unterwäsche oder Straußenvögel mit Fell – mit kleinen Eingriffen verändert seine Kunst unsere Sehgewohnheiten.
Auch Albert Oehlen irritiert: Er mischt Fotografie und Malerei. Immer wieder hinterfragt er das Tafelbild gegenüber den neuen Medien und auch gegenüber seiner eigenen Geschichte. Oehlen zählt zu den Neuen Wilden und nennt seine Arbeiten selbst „postungegenständlich“, um gleich darauf diesen Begriff als albern zu bezeichnen. Die Ausstellung „Extended“ verspricht hochkarätige, intensive, witzige und hintergründige Kunstwerke. -ub
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