Frauen-Silber

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 19.02.2011

Manche Frauen haben die Goldenen 20er im Nachhinein betrachtet ziemlich wörtlich genommen.

Die anfangs „wohl gelittene Dilettantin“ hat zu Zeiten der Weimarer Republik ein Kunsthandwerk erobert, das sich fest in Männerhand befand: die Gold- und Silberschmiedekunst. Erstmals beschäftigt sich nun eine Sonderausstellung mit Werk und Viten der meist wenig bekannten Künstlerinnen um Paula Straus, Emmy Roth und Christa Ehrlich.

Die Silberschmiedinnen der Bauhaus-Zeit wurden zu den ersten Industriedesignerinnen ihrer Branche. Sie verarbeiteten das Edelmetall mit sachlicher Formensprache zu so genannter Korpusware: Kaffee- und Teeservicen, Tafelsilber, Vasen, Kannen, Schalen, Dosen, Bechern und sogar zu Besteck.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten geriet der berufliche Erfolg dieser Frauen und ihre Bedeutung als Gestalterinnen in den Jahren nach 1933 weitgehend in Vergessenheit. Damit rückt „Frauen-Silber“ nicht zuletzt auch die Verhältnisse in der Geschichte von Kunsthandwerk und Design wieder gerade. -pat

19.2.-19.6., Badisches Landesmuseum, Museum beim Markt, Karlsruhe

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