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Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 26.11.2015

Mittlerweile ist es sogar möglich, Selbstportraits unter Wasser mit dem Selfie-Stick zu schießen.

Die Asiaten haben die Nase weit vorn in dieser besonderen Art der Beweissicherung. Denn um nichts anderes geht es, wenn sich Otto Normalverbraucher vor allen möglichen Bauwerken, in den merkwürdigsten Umgebungen und Situationen ablichtet – wenngleich die Varianten vielfältiger geworden sind durch neue Technologie. Das Selbstporträt, früher ein kleiner Staatsakt, der das längere Stillsitzen beinhaltete, um auf Leinwand oder aufs Fotopapier gebannt zu werden, hat eine Demokratisierung erfahren.

Wir brauchen keinen Mittler mehr, der uns in Szene setzt, wir machen alles selbst. „Von Rembrandt zum Selfie“ beleuchtet insofern ein altes, aber noch immer aktuelles Thema aus heutiger Sicht. Parallel dazu gibt es auch in der Jungen Kunsthalle eine Ausstellung, die zum Mitmachen bei dem aus jugendlicher Perspektive allgegenwärtigen Thema einlädt.

Außerdem zeigt die Kunsthalle eindrücklich, dass es über die letzten fünf Jahrhunderte hinweg auch musikalische Selbstportraits gibt: Von Carl Philipp Emanuel Bach über Franz Schubert und Bedřich Smetana bis Kees van Baaren reicht die Palette, die Studierende und ihre Dozenten der Musikhochschule zur Aufführung bringen. Im Anschluss daran wird die Ausstellung 2016 im Musée des Beaux-Arts in Lyon und den National Galleries Of Scotland in Edinburgh zu sehen sein – die Wanderausstellung ist eine Kooperation aller drei Museen. -ChG

31.10.-31.1.16, Kunsthalle Karlsruhe und Junge Kunsthalle, Karlsruhe; Konzert: Do, 26.11., 19 Uhr, VVK ab 19.11. über Tel.: 0721/926 26 96

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