KA300-Ausstellungen
Kunst & Design // Artikel vom 12.06.2015
Auf jeden Kunstprogrammplan gehören neben der Ausstellungsserie „Globale“ des ZKM die drei hochkarätigen Ausstellungen im Schloss, der Städtischen Galerie sowie der Kunsthalle.
Diese zeigt eine Große Landesausstellung über „Die Meister-Sammlerin. Karoline Luise von Baden“ (bis 6.9.), die in Anlehnung an die römischen Göttin gerne als hessische Minerva bezeichnet wurde. Tatsächlich war sie ein wacher Geist mit vielen Begabungen; ein Zeitgenosse Goethes beschrieb sie deshalb auch als „Vielwisserin und Vielfragerin von Baden“. Die Ausstellung fokussiert auf Karolines Leidenschaft zur Malerei, die ihr bereits zu Lebzeiten große Achtung als praktizierende Kunstliebhaberin, Kennerin und Sammlerin eingebracht hat. Ihr „Mahlerey-Cabinet“, Grundstock der hochkarätigen Kunsthallen-Sammlung, ist mit seinen annähernd 200 Werken noch nahezu vollständig erhalten. Das Landesmuseum widmet sich in der Großen Landesausstellung dem Stadtgründer „Karl Wilhelm 1679-1738“ (bis 18.10.). Dank neuester Technik ist er seiner Gruft entstiegen, seine Kindheit und Jugend wird eingebunden in eine Art Theaterkulisse, auf die der Pappmaché-Hardtwald mit in die „Baumstrünke“ integrierten Preziosen folgt. Er gibt den Blick frei auf die ba-rocke Stadtkulisse. Dabei räumt die Ausstellung mit einigen Legenden à la Tulpenmädchen und Schlaf bei der Jagd auf und mündet in der Kunst- und Wunderkammer der badischen Markgrafen. Die ist in ihrer Gestaltung deutlich dem Dresdner „Grünen Gewölbe“ verpflichtet.
Einen umfassenden Einblick in das Lebenswerk des bedeutendsten Karlsruher Stadtplaners erhalten die Besucher der Städtischen Galerie: „Friedrich Weinbrenner 1766-1826“ (Eröffnung: Fr, 26.6., 19 Uhr, 27.6.-4.10.), dessen umfassende Ausstellung den Untertitel „Architektur und Städtebau des Klassizismus“ trägt und zusammen mit dem Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau am KIT entstanden ist. Der in Karlsruhe geborene Architekt prägte die Markgrafschaft als Leiter der großherzoglichen Bauverwaltung wie kein Zweiter. Schulhäuser, Dorfkirchen, Forsthäuser und landwirtschaftliche Güter, aber auch Theater und die Architektur der Kurbäder – sein Spektrum umfasst ein breites architektonisches Œuvre. Die Ausstellung zu seinem Leben und Werk ist die erste monografische Schau seit 1977.
Und ab So, 21.6. blickt die Kulturwelt gebannt gen ZKM, das beim Kunstereignis „Globale“ (siehe separater Text) für 300 Tage die kulturellen Auswirkungen der Globalisierung sichtbar macht und die Verbindungen von Kunst, Wissenschaft und Technologie, von digitaler Revolution und Demokratieentwicklung offenlegt. Ausstellungen, Konzerte, Performances, Aufführungen und Lesungen zeigen bis April 2016, wie sich Kunst und Wissenschaft durch neue Technologien einander annähern; Produktionen aus Design, Architektur, Musik, Medien, Naturwissenschaften, Technik, Ökonomie und Ökologie eröffnen neue Perspektiven auf die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.
Auch einzelne Künstler haben sich des „Stadtgeburtstags“ angenommen: Aus Computerzeichnungen besteht Achim Fischels „Hommage für Markgraf Karl-Wilhelm“ (Galerie Axel Demmer, Herrenstr. 50), und rechtzeitig zu „KA300“ fertiggeworden ist auch Stefan Dinters 2012 gestartetes Fotoprojekt „Stadtportrait Karlsruhe“. 63 Bürger verraten im Architekturschaufenster (bis 3.7.) und dem zugehörigen Bildband „Karlsruhe. Eine Stadt erleben“ (Lindemanns Bibliothek Band 234, www.vollbunt.de) ihre Lieblingsplätze in Wort und Bild. Live erleben kann man die Beteiligten am Sa, 13.6. bei Energie & Farbe – der Laden (Uhlandstr. 30); tags drauf präsentiert sich hier Gustavo Alàbisos und Benno Stiebers Bürgerporträt „300 x Karlsruhe“ mit Interviews und Lesungen, jeweils zur vollen Stunde zwischen 10 und 14 Uhr. Und bis 5.7. läuft die „Hommage à Karlsruhe“ (Di-So 11-18 Uhr, Regierungspräsidium) anlässlich der 60-jährigen Jumelage mit Nancy. -ChG/pat
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