Karin Kieltsch & Kyra Spieker
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 11.09.2021
Das Selbstporträt gehört zum Kanon der künstlerischen Motive.
In ihrer Serie „Ortungen“ setzt sich Katrin Kieltsch mit ihrer Verortung gegenüber diesem Genre, aber auch der Wechselbeziehung von Fotografie und Malerei auseinander. Kieltsch nimmt fotografische Selbstporträts im Spiegel zum Ausgangspunkt und übersetzt fotografische Stilmittel der Überblendung in Malerei. Aufnahmen des kanonischen Motivs Selbstporträt mit Spiegel werden teilweise übermalt, fortgemalt, ausgespart, ein weiteres Mal fotografiert und wieder übermalt, bis sich komplexe Szenerien und Überlagerungen ergeben. Die geometrische Reduktion der Fotografie und der räumliche Illusionismus der Malerei gehen neue bildhafte und konstruktive Zusammenhänge ganz eigener Art ein, die das spezifische Medium im jeweils anderen hervorblitzen lassen.
In dieser Ausstellung konzentriert sie sich auf diese „Ortungen“ und wenige weitere Arbeiten, die in den vergangenen zehn Jahren entstanden sind. Kieltsch, die nicht zuletzt auch durch ihre subtilen und intensiven Industriefotografien bekannt wurde, ist also auf dem besten Wege, ihr „Malen mit der Kamera“ zu einem furiosen Zweiklang zu führen. Zu „Ortungen“ ist zur Ausstellung ein Buch im Modo Verlag erschienen,137 Abbildungen und fünf Texte laden zu einer Vertiefung der Ausstellung ein.
Den Kontrapunkt dazu bilden in der Ausstellung Kyra Spiekers „Modulationen“: Die komplexen geometrischen Strukturen bestehen aus einfachen Grundformen – Quadraten, die zu Würfeln und daraus zu immer wieder neuen, verwirrenden Gebilden anwachsen. Mit der Präzision einer Architektin und Materialien wie Porzellan und weißem Karton erzeugt Spieker reizvolle grafische Spiele aus Licht und Schatten sowie verschiedenen Texturen. Die abstrakten Architekturen lassen sich als Allegorie auf das Leben als etwas Variables, ständig im Fluss Befindliches begreifen. -fd
Vernissage: Sa, 11.9., 16 Uhr; Finissage mit Buchvorstellung, Vorzugsausgaben und Herausgeber Michael Hübl: So, 10.10., 14 Uhr, Sa+So 14-18 Uhr, Kunstverein Rastatt in der Pagodenburg, Rastatt
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