Kritische Beobachter?!

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 24.04.2014

Während im Rheinland mit Joseph Beuys und den Zero-Künstlern in den 60er/70er Jahren Happening, Performance und Fluxus die Avantgarde prägten, war Karlsruhe eines der Zentren des Realismus, ein Vorposten der Stilrichtung, die Ende der 80er Jahre wieder mehr in den Fokus rücken sollte.

Die Städtische Galerie setzt jetzt den Karlsruher Realisten ein kleines Denkmal. Doch wird deutlich, dass es eher brave, wenngleich handwerklich perfekte Kritik an sozialen Missständen, an der städtebaulichen Situation vor Ort ist.

Und so verwundert nicht, dass im nationalen wie internationalen Kunstgeschehen die für Karlsruhe wichtigen Künstler nicht ebenso bekannt sind wie Gerhard Richter oder Jörg Immendorff, wie die neusachlichen Maler Hubbuch, Schlichter oder Scholz.

Trotzdem lassen sich echte Perlen finden: Annette Zieglers „Karlsruher Wahlkampfballett“, in dem sie Gerlinde Hämmerle auf der Hutspitze Dullenkopfs tanzen lässt; Martin Uhlig, der die Fassade der IWKA portraitiert – und damit überleitet zur Fotografie-Ausstellung, die ab April ebenfalls in der Städtischen Galerie zu sehen ist. pe wolf, der lange die Fotografie-Werkstatt der Karlsruher Akademie leitete, hat nämlich ebenfalls die IWKA-Gebäude im Bild festgehalten.

Weitere urbane Impressionen werden ergänzt durch Portraits, Stillleben, Aktaufnahmen und Innenansichten der Karlsruher Akademie. Ab Anfang Mai geht es dann – auch in Karlsruhe – zur 100. Wiederkehr des ersten Weltkriegs um „Krieg, Gewalt, Verletzlichkeit“. Foto: Reinhard Klaus Schmitt, „Kaiserstraße, 1978“. -ChG

Kritische Beobachter: bis 6.7., pe wolf: Eröffnung: 9.4., 19 Uhr, 10.4.-13.7., Krieg, Gewalt…: 8.5.-24.8., Städtische Galerie Karlsruhe

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