Kunstreise von Speyer bis zum Bodensee

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 17.03.2013

Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte – jedenfalls wecken die ersten Blumen die Lust, auf Entdeckungsreise zu gehen.

Von Speyer bis zum Bodensee hat Christopher Lehmpfuhl die Landschaft und Städte portraitiert, hat Situationen und die jeweilige Atmosphäre eingefangen und verleitet damit schon zum Sich-Einlassen auf Neues. In der Tradition der Impressionisten malt Lehmpfuhl stets im Freien, vor Ort, wodurch die Witterung letztlich mitgestaltet – mit Regentropfen, mit Sandkörnern und Grashalmen, die aufs Bild geweht werden.

Ob er den „Springbrunnen am Dom“ in Speyer, Karlsruhes Botanischen Garten, das Ulmer Münster oder den Mummelsee im Schwarzwald malt – stets ist es das Licht und die Weite, die ihn fasziniert, die er einzufangen versucht. Er ist mit Farbeimern und Händen voller Farbe (Pinsel setzt er nur für feinere Details ein) dabei, die Natur in einer zeitgemäßen Form des gemäßigten Expressionismus wiederzugeben. Dass ihm dabei ganz wunderbare An- und Einsichten gelingen, davon kann man sich jetzt im Gegenüber mit Dietrich Klinges Sitzfiguren im idyllisch gelegenen Schloss Mochental überzeugen.

Klinge spielt ein hintersinniges Spiel mit den Sehgewohnheiten des Betrachters: Man glaubt, Holzskulpturen zu sehen, dabei sind sie in Bronze gegossen. Während seine Köpfe teils an Brancusi erinnern, teils an ozeanische Kunst, sind seine Hand-Skulpturen von der Vielfalt dessen geprägt, was unsere „Werkzeuge“ an Bewegungen vollziehen können. Ironisch gebrochen lassen sich daraus auch Allegorien für die Wissenschaft und Politik machen. Auch seine menschlichen Wesen sind voll Witz und Ironie, verbiegen sich mal bis zur Unkenntlichkeit, mal lassen sich Löffel und ähnliches mehr daraus lesen. -ChG

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