Leuchtende Urzeittiere

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 30.09.2009

„Huch!“ Ein entsetzter, nur mühsam unterdrückter Aufschrei entfuhr der Besucherin im ZKM, als plötzlich das zwischen Boden und Decke eingeklemmte metallene Maßband umkippte.

O je, ein Kunstwerk zerstört? Nein, keine Panik. Der Österreicher Martin Walde hat genau diesen Effekt eingeplant, kaputt gehen kann nichts bei seinen fragil-stabilen Konstruktionen, im Gegenteil: Sie sollen von den Besuchern ruhig „abgebaut“ und wieder neu hingestellt werden, was jedoch etwas Geduld erfordert.

Mit neuen Materialtechnologien treibt der 52-Jährige die Erweiterung des Skulpturbegriffs voran. Dünnwandige Glaskörper in Form von Urzeittierchen füllt er mit unterschiedlichen Gasen, die durch Hochfrequenztechnik zum Leuchten gebracht werden – ein beinahe halluzinatorisches Erlebnis mit diesen „Hallucigenia“, das noch bis 8.10. im ZKM Museum für Neue Kunst zu sehen ist. -ub

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