Mensch oder Maschine?

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 21.06.2007

War er nun "getürkt" oder nicht? Der erste Schachautomat erstaunte die Menschen.

Als Wolfgang von Kempelen im 18. Jahrhundert seine Maschine mit viel Tamtam öffentlich präsentierte, nannte man ihn den neuen Prometheus.

Eine vermeintlich denkende Maschine eröffnete der Wissenschaft neue Perspektiven. Doch bald folgte die Ernüchterung: Mithilfe kunstreicher Mechanik steuerte ein im Inneren verborgener Schachspieler die Züge der türkisch gekleideten Puppe, daher auch der Begriff "getürkt".

Dennoch hatte der brillante Erfinder Wolfgang von Kempelen (1734–1804) seine Meriten. Immerhin  beflügelte der Schachautomat die Fortschrittsgläubigkeit eines neuen Zeitalters.

Die gemeinsame Ausstellung der Budapester C3 Stiftung und des ZKM erweitert das Bild des Wissenschaftlers, Ingenieurs, Künstlers, Beamten und der Privatperson von Kempelens um die mechanischen Erfindungen seiner Epoche.

Die Mensch-Maschine-Thematik, von den mechanischen Automaten über Computer bis zum humanoiden Roboter, findet in den Werken zahlreicher Künstler der Gegenwart Niederschlag. -ub

Wolfgang von Kempelen.
Mensch-[in der]-Maschine
ZKM | Medienmuseum,
Eröffnung 22.6., 19 Uhr,
ZKM Foyer
www.zkm.de

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