Michael Bielicky

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 12.10.2019

Der deutsch-tschechische Medienkünstler mit Professur an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung bekommt eine große Einzelausstellung.

In fast vier Jahrzehnten hat Michael Bielicky die Medienkunst entscheidend mitgeprägt. Aufgewachsen im künstlerisch avancierten Prag der 1960er Jahre richtete sich sein Interesse schnell auf experimentellen Umgang mit Film und anderen Medien, den er während seinem Düsseldorfer Studium bei Nam June Paik vertiefte.

Ein weiterer Fixpunkt seines Schaffens ist die Auseinandersetzung mit jüdischer Spiritualität, u.a. in der Videoskulptur „Menorah“, die 1989 das erste Werk der ZKM-Sammlung überhaupt markierte. Auch die Umnutzung (teils militärischer) Technologien zieht sich durch die Arbeiten von Bielicky, in dessen Kunst neueste technische Entwicklungen auf profundes medienhistorisches Bewusstsein treffen.

Es geht ihm nicht um die Technik als Gimmick oder avantgardistisches Nonplusultra, sondern vielmehr um die Auseinandersetzung mit dem technologischen Wandel und seinen gesellschaftlichen, politischen und philosophischen Implikationen. Wie nehmen wir die Welt wahr, und welchen Einfluss übt Technologie darauf aus? Michael Bielicky liefert Denkanstöße dazu. Die Ausstellung reicht von den frühen Fotografien über videokünstlerische Arbeiten bis zu den neuesten Netzkunstwerken mit Kamila B. Richter. -fd

Vernissage: Fr, 12.10., 19 Uhr, 13.10.-8.3.2020, ZKM-Lichthof 1+2, 1. OG, Karlsruhe

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