Neueröffnung: A.K.T.

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 10.10.2019

Pforzheim macht weiter ernst mit seiner Kreativwirtschaftsförderung und verfügt nun auch städtebaulich über ein Dreiecks-Quartier aus Hochschule Pforzheim, dem Emma Kreativzentrum und dem nun neu eröffneten Kunst- und Design-Raum A.K.T.

Seit 2014 bildet das Emma die zentrale Plattform für Pforzheims Kreativschaffende. In einem ehemaligen Jugendstilbad an der Enz gelegen, bietet es auf mehreren Ebenen und auf 3.000 Quadratmetern Werkstatt- und Coworking-Arbeitsplätze, Ateliers, Büros und Ausstellungsflächen. Die Ausstellungen, Events und Werkschauen strahlen in den gesamten Südwesten aus. Es war und ist aber auch der wesentliche Motor für die Kreativ-Entwicklung des ganzen Quartiers.

Der A.K.T. – über dem Café Roland im EG und 1. OG gelegen – ist ein Ausstellungs- und Kommunikationsort für Kunst und Design mit einem Fokus auf gesellschaftliche Themen und Zukunftsfragen. Um Fragen zu stellen, zu diskutieren, zu experimentieren und sich zu begegnen. Was bewegt die Menschen heutzutage? Welche Entwicklungen gibt es in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik? Wer gestaltet die Zukunft? Kunst und Design spielen bei diesen Fragen eine wesentliche Rolle, als Ausdrucksformen des menschlichen Daseins, als Projektionsfläche gesellschaftlicher Entwicklungen, als Motor für Veränderungen.

Auf zwei Stockwerken sollen regelmäßig Kunst- und Designausstellungen zu aktuellen Themen stattfinden.Im obersten Geschoss erforschen Studierende im MAD FM LAB Design-Ansätze zwischen Handwerk und neuen Technologien. Künstlerischer Leiter des A.K.T. ist der auch in Karlsruhe bekannte Künstler Janusz Czech. Er ist auch Redaktionsmitglied des philosophischen Wirtschaftsmagazins „Agora42“ aus Stuttgart, dessen „Demokratie“-Ausgabe begleitend zur Ausstellung bundesweit erscheint. In der ersten Ausstellung „Dämonkratie“ begeben sich internationale Künstler auf die Suche nach den Dämonen der Demokratie: Sind es die politischen Vertreter, Wirtschaftskonzerne oder ist es einfach das Volk selbst? „Kunst und Design reflektieren einerseits die Gesellschaft und wirken andererseits auf sie ein, das wollen wir im A.K.T. deutlich machen“, erläutert Almut Benkert, Fachbereichsleiterin Kreativwirtschaft der Stadt und Leiterin des Emma.

„Die Ausstellung ‚Dämonkratie‘ ist hierfür ein gutes Beispiel, da die gezeigten Werke die Möglichkeit bieten, sich dem Thema Demokratie auf eine andere Weise zu nähern“. Viele der künstlerischen Beiträge hinterfragen dabei die Strukturen der Demokratie an sich. Beate Engl z.B. stellt in „Fanfare“ die Säkularität eines Staates in Frage, Umut Yasat beschäftig die Überbürokratisierung (Abb. unten: Der Stapel 13) und Mathieu Asselin hinterfragt in seinem vielfach prämierten Monsanto-Projekt Lobbyismus und den gesellschaftlichen Nutzen der Agrargentechnologie.

Ergänzt werden die künstlerischen Beiträge von u.a. Mathieu Asselin, Jonas Burgert, Tanja Boukal, Wiktor Dyndo, Beate Engl (Abb. oben: Fanfare), Philip Götze, Heather Dewey-Hagborg/Chelsea Manning, Franka Kaßner, Jon Kessler, Milo Rau, Oliver Ressler, Klaus Staeck, Wolfgang Tillmans, Peter Weibel, WikiLeaks oder Umut Yasat durch Filme wie Pre-Crime von Monika Hielscher und Matthias Heeder. -rw

Eröffnung: Do, 10.10., 19 Uhr, bis 24.11., Mi-So, 11-19 Uhr, So, 13.10.; So, 24.11., je 11 Uhr, Kuratorenführungen mit Janusz Czech, So, 20.10.; So, 3.11., 11 Uhr, Führungen mit Ana Kugli, Treffpunkt: Café Roland im A.K.T, EG, ohne Anmld., Emma – Kreativzentrum, Emma-Jaeger-Str. 20, A.K.T, Theaterstr. 21, Pforzheim

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