Nina Laaf – „Gentle Touch“
Kunst & Design // Artikel vom 16.01.2021

Mit „Gentle Touch“ präsentiert die Galerie Knecht und Burster Nina Laafs erste Einzelausstellung.
Für die Galerie hat die Künstlerin die ortsbezogene Skulptur „Lamelle auf Rille“ für den vorderen Ausstellungsraum mit Schaufensterfront entwickelt. Die Arbeit erinnert an alltägliche Situationen und Bilder in denen Schichtungen bzw. Serialität auftauchen. Sie besteht aus einem pulverbeschichteten Alluminiumrohr in das fünf passgenaue Platten eingeführt werden, die sich in Materialität (Lochblech, Metall lackiert, Plexiglas) und Zuschnitt unterscheiden. Die Gliederung der Skulptur spiegelt den Außenraum und tritt in Dialog mit der Reihung von Autos auf den Parkplätzen vor der Galerie. Beim Betrachter werden verschiedenste Assoziationen geweckt, z.B. Fahrradständer, Materiallager o.ä. Die klare Setzung der Materialität und feinste Farbnuancen lassen jedoch keinen Zweifel, dass es sich hier nicht um ein Readymade handelt.
Laaf untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit die Materialbeschaffenheit und dessen Grenzen. Die Serie „Circles“ ist ein Miteinander zweier Materialien mit konträren Eigenschaften. Große handgefertigte Gipsringe werden von individuellen Metallkonstruktionen getragen, die sich in unterschiedlichen Formen an den Ring schmiegen und ihn gleichzeitig an der Wand fixieren. Sie basiert auf dem Kreis als totale Form, erscheint als Wandobjekt und trägt die Namen verschiedener Monde, wie Calypso, Hermippeoder Mneme. Mneme (auch Jupiter XL) ist eine der kleineren Monde des Planeten Jupiter. In der griechischen Mythologie ist Mneme eine der sogenannten „titanischen“ Musen, die Muse der Erinnerung.
Die Künstlerin arbeitet mit Strategien der Irritation, Verfremdung, der Kontextverschiebung und Infragestellung von Sehgewohnheiten. Ziel der Ausstellung sind Begegnungen. Durch die skulpturale Setzung interagiert der Außenraum mit dem Innenraum, Besucher mit der Kunst, der Umgebung und miteinander – nahbar, erfahrbar, ganz so wie der Titel der Ausstellung (Sanfte Berührung). Mit Birgit Reich (KUK) hat Laaf einen Audioguide aufgenommen.
Nina Laaf ist 1977 in Hilden geboren, sie lebt und arbeitet in Karlsruhe. 2017 beendete sie als Meisterschülerin bei Prof. Harald Klingelhöller ihr Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. 2019 war die Künstlerin Stipendiatin an der Cité internationale des arts Paris und erhielt 2018 den „Hanna Nagel Preis“. Die im Rahmen des „Neu Start Kultur“ der Stiftung Kunstfond geförderte Ausstellung „Gentle Touch“ ist nur online zu sehen. -ps/pat
16.1.-27.2., Galerie Knecht und Burster, Karlsruhe
www.galerie-knecht-und-burster.de
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