Pretty in Pink

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 26.10.2017

Ist Grau eigentlich eine Farbe?

Vielgestaltig und nuancenreich zwischen Weiß und Schwarz ist sie, zurückhaltend und damit ein wundervoller Hintergrund für die unterschiedlichsten Materialien und Mentalitäten der Schmuckkunst: Zurückhaltung bei Trauerschmuck aus Eisen, edles Understatement bei Diamantschmuck, kühle Nüchternheit und Rationalität bei Schmuck des Art déco oder in Bauhaustradition.

Viele zeitgenössische Künstler wie etwa Ramón Puig Cuyàs, Katja Prins oder Ruudt Peters experimentieren mit diesem Farbspektrum. Und auf der anderen Seite steht das schrille Pink. Vital, tief, aufmerksamkeitsheischend: Als Purpur demonstrierte es seit Jahrhunderten weltliche und kirchliche Macht, in der zeitgenössischen Mode will und kann es noch heute regelrecht ­schockieren.

Auch Pink kontrastiert den ausgestellten Schmuck und rückt ihn ganz dabei ganz undezent in den Vordergrund. Ein schönes Begleitprogramm vervollständigt die Ausstellung um die „grauen Eminenzen des Schmucks“. Und noch läuft auch die Schau „Hautnah – Schmuck, der unter die Haut geht“, die Mädchengruppen gemeinsam mit dem Pforzheimer Fotografen Winfried Reinhardt erarbeitet haben – mit meist großformatigen Aufnahmen, die Schmuckformen zeigen, die stark in der Jugendkultur verankert sind: Körperschmuck von Tattoo bis zu Piercing und Tunnel. -gp

„Pretty in Pink“: Eröffnung Do, 26.10., 19 Uhr, bis 25.2., „Hautnah“: bis 22.10., Schmuckmuseum, Pforzheim

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