Private Passions

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 26.12.2011

Und daheim dann: leere Wände!

So dürfte es zumindest in einigen Mannheimer Wohnungen zur Zeit aussehen, denn die Kunstschätze, die sonst private Flächen zieren, sind für drei Monate zu Gast in der Kunsthalle. Die „Private Passions“ nimmt man dieser Ausstellung wirklich ab. So viel Sinnlichkeit, so viel Privatheit und so viel Trompe-l’oeil war nie!

Ja, in der Tat: Auf wandfüllenden Fototapeten tritt das Sammler-Zuhause mit Petersburger Hängung, nüchterner Klarheit oder opulenter Fülle dem Betrachter entgegen – und erst auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass da statt der Bilder von Bildern tatsächlich die Originale an der Museumswand hängen, aber eben auf ihrem Abbild vom Zuhause. Ein Vexierbild, das mit 160 Leihgaben antritt, die Verschiedenheit der insgesamt 17 Sammlerpersönlichkeiten aufzuzeigen.

Sie bleiben fast alle anonym, treten uns aber durch die Bilder ihrer Wohnungen und Zitate aus Gesprächen mit der Kuratorin entgegen. Es ist ein exemplarischer Querschnitt durch die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts, der deutlich macht, wie hochkarätig Privatsammlungen sein können.

Außerdem bleibt die Sammlung der Kunsthalle (die übrigens Privatsammlern ihre Existenz verdankt!) durch die Leihgaben im Gedächtnis. Denn sie wird gerade – unter anderem mit großzügig bemessenen Stiftergeldern – bis 2013 generalsaniert. -ChG

bis 26.2., Kunsthalle Mannheim

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