Punkt-System und Rasterfahndung

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 15.06.2012

Ganz offensichtlich ist derzeit das Interesse daran groß, welche Prinzipien Künstler in den vergangenen 100 Jahren quer zu den Stilrichtungen verfolgten.

In Ludwigshafen lenkt die Ausstellung „Vom Pointilismus zum Pixel“ den Blick auf die „Punkt.Systeme“ in der Kunst und hinterfragt die Wahrnehmungsveränderungen, die durch technische Entwicklungen angestoßen wurden. Wie Künstler mit Reproduktionsverfahren und der zunehmenden Digitalisierung unserer Welt umgehen, wird an Kunstwerken von Paul Signac über Roy Lichtenstein bis zu Thomas Ruff und Renaud Regnery gezeigt.

Im Zentrum steht der „Obliteration Room“ der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama, dessen Möblierung im Laufe der Ausstellung durch die Besucher ausgelöscht werden wird. In Stuttgart geht man derweil nicht etwa polizeilichen Fahndungsmethoden nach, sondern setzt sich mit dem Raster als bildgebendes Verfahren auseinander.

Die These der Ausstellung: Der Raster ist ein gesellschaftliches Muster unserer Zeit, das der Medienwelt ebenso zugrunde liegt wie der Architektur, dem Städtebau oder der Datenerfassung. Und auch hier gibt es einen Überblick, beginnend mit der Bauhaus-Avantgarde der 20er Jahre, wobei der Schwerpunkt auf den Jahren nach 1945 bis heute liegt. -ChG

Punkt-Systeme: Eröffnung 15.6., 19 Uhr, bis 30.9., Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, Rasterfahndung: bis 7.10., Kunstmuseum Stuttgart

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