Quadratisch, praktisch, Kunst

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 27.03.2014

Marli Hoppe-Ritter hat vor einigen Jahren im beschaulichen Waldenbuch ein quadratisches Museum für ihre Kunstsammlung errichten lassen.

Sie sammelt, wen wundert’s, in direkter Nachbarschaft zum Produktionsstandort der Ritter-Sport-Schokolade quadratische Kunst. Dass trotz der Beschränkung aufs Quadrat spannende Einsichten in das Kunstschaffen des 20. Jahrhunderts möglich sind, stellt sie in wechselnden Ausstellungen unter Beweis.

„Licht. Kunst. Kinetik“ lautet der Titel der neuen Schau, die auf die bewegte Kunst seit den späten 1950er Jahren fokussiert. Licht, Raum und Zeit, dynamisiert und rhythmisiert, leben in Werken der Zero-Künstler und weiterer Künstlervereinigungen der europäischen Avantgarde wieder auf.

Deutlich wird aber auch im Gegenüber von Arbeiten von beispielsweise Heinz Mack und François Morellet, dass nicht nur das Kunstwerk selbst sich bewegen, sondern die optische Veränderung auch durch den Wechsel des Betrachterstandpunkts eintreten kann. In einer kleinen Sonderschau wird zudem erstmals das umfangreiche Werk der italienischen Künstlerin Grazia Varisco vorgestellt, die 1960 der Mailänder „Gruppo T“ beitrat. Eine Gruppe, die sich dem Zeitfaktor in der Kunst verschrieben hatte: T steht hier für „tempo“, umgesetzt wird die Zeit mit Elektromotoren und elektrischem Licht – auch bei Varisco. -ChG

bis 27.4., Museum Ritter, Sammlung Marli Hoppe-Ritter, Waldenbuch

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