Raum durch Handlung

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 21.05.2012

Die Institution „Museum“ zu beleben, das war (neben dem Auszug der Kunst auf die Straße) eine Möglichkeit, wie Künstler ab den 1960er Jahren auf die „verstaubten“ Präsentationsorte ihrer Kunstwerke reagierten.

Beleben hieß für Franz Erhard Walther schon seit seinem ersten Buch „Objekte benutzen“ von 1968, den Betrachter zu aktivieren, ihn zum Mitmachen anzuregen und einzubinden in den Entstehungsprozess oder in die Präsentation des Kunstwerks. Das entsprechend seine Form dauernd änderte – wie beispielsweise der „1. Werksatz“, eine 58-teilige Arbeit, 1969 erstmals im MoMA in New York präsentiert und nun im Besitz des ZKM befindlich.

Hier machte Walther textile „Angebote“ an das Publikum: Es konnte die mit Filz bespannten Platten auffalten, neu arrangieren, zwischen mehreren Besuchern aufspannen und damit die Erscheinungsweise immer wieder neu verändern. Walther gehört zu jenen Künstlern, die die in der Partizipation schlummernden Möglichkeiten schon früh ausloteten und zum Prinzip ihrer Kunst erklärten.

Im Rahmen des Ausstellungsschwerpunkts „Performativität“ wird Franz Erhard Walthers Werk unter dem Titel „Raum durch Handlung“ jetzt groß im MNK gezeigt. Ab 15.6. folgt dann die Doppelausstellung „Ivan Faktor. Erstes Programm“ mit den Künstlern Jószef Robakowski und Bernhard Sandfort. -ChG

F.E. Walther: Eröffnung 25.5., 19 Uhr, Ivan Faktor: Eröffnung 15.6., 19 Uhr, beide bis 9.9., ZKM - Museum für Neue Kunst, Karlsruhe

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