Schloss Schwetzingen
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 22.04.2010
Eine lange Geschichte hat Schloss Schwetzingen.
Im Jahre 1350 wird erstmals urkundlich ein ritterliches Wasserschloss erwähnt; die darauffolgenden Jahrhunderte wird dieses vom pfälzischen Hof regelmäßig erweitert und als Jagdschloss genutzt. Nach dessen Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg, dem Wiederaufbau, der erneuten Zerstörung und einer zweiten Rekonstruktion plante Kurfürst Carl Theodor, Schloss Schwetzingen im 18. Jahrhundert als seine Sommerresidenz zu nutzen.
Berühmte Persönlichkeiten waren hier zu Gast, Voltaire und Mozart genossen das höfische Leben. Dieses spielte sich, sofern die Witterung es zuließ, in großem Maße draußen ab, denn der Schwetzinger Schlossgarten ist ein Schmuckstück der Gartenkunst: Ein symmetrisch angelegter Barockgarten französischen Vorbilds nebst einem englischen Landschaftsgarten bietet einen ansprechenden Raum für Spaziergänge, Entdeckungstouren und gartenkundliche Anschauung.
So konzentrieren sich auch die Führungen in der wärmeren Jahreszeit ganz besonders auf das Draußen: Details zur Entstehungsgeschichte des Gartens, zur Botanik, zu den mythologischen Vorbildern der Statuen, zur Architektur der Tempel und Parkbauten, aber auch zur Pflege des Schlossgartens sind thematische Schwerpunkte. Zu einem poetischen Frühlingsspaziergang unter dem ebenso poetischen Titel „Die Amseln haben Sonne getrunken“ wird beispielsweise am So, 25.4., 15 Uhr geladen, bei dem Blattgrün und Blütenweiß Frühlingsgedichte und Geschichten aus fünf Jahrhunderten zart hinterlegen.
Ebenfalls mit den Augen der Dichter ist der Schwetzinger Garten am So, 2.5., 16 Uhr zu sehen: „Park und Poesie“ beschreibt die Vorstellung eines Gartenparadieses für Dichter und Gärtner. Die nächtlichen Gärten zeigt eine Familienführung mit Laternenschein und Mondlicht, ziehenden Wolken, huschenden Schatten und schönen Geschichten (Mi, 28.4., 20 Uhr, Fr, 28.5., 21 Uhr). Und auch in Kostümführungen wird die Gartenwelt des 18. Jahrhunderts wiederbelebt: In einen Shakespeareschen „Sommernachtstraum“ mit wundersamen Begegnungen werden die Besucher am So, 9.5. um 16 Uhr entführt; auf dunklen Pfaden wandelt man hingegen mit dem Gartennachtwächter am Sa, 24.4., 19.30 Uhr, denn es herrscht Alarm: Der Kurfürst wurde jüngst Opfer eines Überfalls! Ähnlich kriminell geht es bei „In vino veritas – ein toter Musicus“ zu.
In diesem „barocken Criminalspiel“ mit Musik wird eine Untat aufgeklärt; Tanzschritte und Melodien, die den Gästen gelehrt werden, sind – nebst dem Wein – der Schlüssel zur Lösung (Sa, 1.5., 18 Uhr). Tatsächlich scheint Schwetzingen ein gefährliches Pflaster gewesen zu sein, denn auch der „Tod im Tulpenbeet“ als Gartenkrimi zum Mitraten für Erwachsene hat Leichen, Intrigen, verstrickte und verzwickte Liebesaffären zu bieten (Do, 13.5., 16 Uhr).
Beschaulicher sind da die regelmäßigen Führungen wie der „Feierabend im Grünen“, der jeden Donnerstag bis Ende September, immer um 17.30 Uhr, durch die Gärten leitet, oder die klassischen Gartenführungen für die ganze Familie (Sa, So und Feiertage, immer um 14.30 Uhr). Ferienführungen für Kinder und Jugendliche, kindertaugliche Krimis und Rätseltouren sowie das gesamte Führungsprogramm finden sich im Internet und übers Info-Telefon: 06221/53 84 31 oder 65 57 16.
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