Shirin Neshat – Frauen in Gesellschaft

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 29.10.2017

Tochter eines Arztes, katholisches Internat in Teheran, Kunststudium in den USA.

Die im Iran aufgewachsene Künstlerin Shirin Neshat hat sich nie mit den üblichen Rollen identifiziert. Ein Jahr nach Khomeinis Tod kehrte sie bis 1996 in den Iran zurück und fand sich in einem verschärften Zwiespalt wieder – zwischen Ost und West, Tradition und Moderne.

Ihre erste Fotoarbeit „Women of Allah“ zeigt eine bewaffnete Frau im bodenlangen Tschador, die nackten Beine mit Texten iranischer Lyrikerinnen bedeckt. Neshats Film- und Videokunst thematisiert den Islam, aber auch die westliche Welt – auch sie wird kritisch hinterfragt.

Mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, sind ihre Arbeiten von einer großen poetischen Ambivalenz und einer geheimnisvollen Vieldeutigkeit gekennzeichnet. Die große Shirin-Neshat-Schau ist eine umfassende Retrospektive der Foto-, Film- und Videokünstlerin und Regisseurin; begleitet wird sie von über 30 Veranstaltungen in der Universität, dem Frauenprojektehaus und dem Kino Arsenal. -gp

bis 29.10., Kunsthalle Tübingen

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