Stahlplastik in Deutschland
Kunst & Design // Artikel vom 16.05.2014
Geschweißt, gesägt, geflext, gelötet, poliert, gebürstet, korrodiert, massiv gearbeitet, als Blech oder Draht – die Möglichkeiten, Stahl zu bearbeiten, sind unerschöpflich.
Da verwundert es nicht, dass die Stadt Ettlingen und der Kunstverein Wilhelmshöhe sich zu einem Sommer der Stahlplastik zusammengetan haben. So kann man, mit den bekannten Positionen von Horst Antes, Otto Herbert Hajek, Ansgar Nierhoff, Robert Jacobsen, Günther Uecker oder Gerlinde Beck im Kopf, durch Innenstadt, Rosengarten, Stadt- und Watthaldenpark schlendern und auf dem Weg zur Wilhelmshöhe eine erstaunliche Entdeckung machen: Viele der Plastiken, die im öffentlichen Raum zu entdecken sind, wirken, als hätten sie nie einen anderen Standort gehabt, als wären sie immer schon dort gewesen.
Klar, es gibt auch offensichtliche Änderungen: Auf der Wiese des Stadtparks befand sich seit 2011 die Spiegelplastik von Bernadette Hörder, die jetzt drei übereinandergestapelten Häusern aus korrodiertem Stahl von Werner Pokorny weichen musste. Hörder traf man im ersten Ausstellungsteil auf der Wilhelmshöhe wieder, der definitiv Appetit machte auf weitere zeitgenössische Positionen.
Der Kunstverein mischt immer wieder arrivierte Namen unter die Zeitgenossen und betont damit neuerlich die Vielseitigkeit von Stahl, die von Thomas Kühnapfels schimmernd hochpolierten, nicht wirklich zum Pausieren einladenden Kissen auf der Terrasse bis zu den Materialassemblagen eines Karsten Konrad reicht, bei denen jede Schauseite neue Einsichten bringt.
Übrigens: Eine echte Entdeckung sind die Arbeiten von Martin Willing im Schloss, bei dem der Stahl zu schwingen anfängt, sowie die filigrane Skulptur „Doch kein Auto“ von Harry Kramer, die sich (dabei ein wenig mit Tinguely vergleichbar) ruckelig bewegt. Über dem Stahl allerdings nicht vergessen sollte man die Mitmachausstellung „Das lässt ja tief blicken“, in der die ganze Familie noch bis zum 18.5. zu Stadtarchäologen Ettlingens werden kann. -ChG
Stahlplastik Eröffnung Teil II: Fr, 16.5., 20 Uhr, 17.5.-22.6., Kunstverein Ettlingen Wilhelmshöhe; bis 29.6. Museum Schloss Ettlingen
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