"Thermocline" im ZKM

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 13.06.2007

Rund 20 asiatische Länder von Japan über Korea bis China, von Südostasien bis Zentral­asien beteiligen sich an der nächsten Ausstellung im ZKM, die ein umfassendes Bild der zeitgenössischen asiatischen Kunstproduktion bietet.

Der Begriff "Thermocline" bezieht sich auf ein Meeresphänomen: Ändert sich die Wassertemperatur dramatisch, schießt ein bisher unsichtbarer Strudel über die Oberfläche hinaus. Ähnliches soll die Ausstellung erreichen: Ein riesiger Kontinent an Kunst, der bisher unter der Oberfläche der Beobachtung verborgen blieb, taucht nun auf.

Die Themen sind Dynamik und Diversität der asiatischen Religionen und Völker, das tägliche Leben in anderen Kulturen sowie deren Ethik. Asiatische Kunst, vor allem aus dem boomenden China, hat im deutschsprachigen Raum museale Aufmerksamkeit errungen.

Meist wurde sie jedoch von europäischen Sammlern oder westlichen Kura­to­ren vorgestellt. Im ZKM kommt ein asiatischer Kurator zum Zuge: Wonil Rhee, Leiter der Seoul Media City und der Shanghai Biennale, gilt als anerkannter Experte asiatischer Kunst.

Der Fokus liegt bei jungen Künstlern, die in ihren Heimatländern – von Kasachstan bis Korea, von der Mongolei bis Indonesien – leben. Andere Werte und Kriterien als bei der westlichen Kunst stehen hier im Vordergrund. Behandelt wird das Konfliktpotential der Globalisierung und deren Effekte im asiatischen Raum. Man darf gespannt sein, ob hier etwas völlig Neues an die Oberfläche tritt, das bisweilen unser europäisches Kunstverständnis überschreitet. -ub

15.6.-21.10., ZKM Eröffnung: Do, 14.6., 19 Uhr, ZKM

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