Through The Looking Glass

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 23.02.2010

Pompöse Eingangstreppe, stattliche Räume und ein Lichthof, der früher offen war.

Susanne M. Winterling arbeitet mit der spezifischen Architektur und der Geschichte des um 1900 erbauten Gebäudes des Badischen Kunstvereins. Für ihre Einzelausstellung „Through The Looking Glass“ hat sie keine fertigen Arbeiten mitgebracht – die 40-jährige Künstlerin aus Berlin entwickelte vielmehr verschiedene Interventionen vor Ort.

So spiegelt sie die Stuckdecke im großen Saal in Plexiglas auf dem Boden. Mit bildhauerischer Sensibilität ordnet sie unterschiedliche Formate und Materialien in immer neuen Konstellationen an. Winterling lenkt den Blick auf verschiedene Insignien und Spuren einer bürgerlichen Kultur, die der Aufmerksamkeit für gewöhnlich entgehen oder unter den vielen Schichten baulicher Veränderungen verborgen bleiben.

Ihre Interventionen (Spiegel spielen dabei eine wichtige Rolle) treten in einen spielerischen, manchmal auch aggressiven Dialog mit der Architektur. Als weiteres Motiv hat sie sich die weibliche Adoleszenz vorgeknöpft. Welchen Einfluss hat das bürgerliche Konzept auf Heranwachsende? Welche Gegenentwürfe entstehen? Schmuck, Porzellanfiguren und Referenzen an die Punk- und Gothic-Kultur sind nur einige konkrete Verweise. -ub

bis 5.4., Badischer Kunstverein, Karlsruhe
www.badischer-kunstverein.de

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