Tiefer hängen

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 23.09.2008

„Vor dem lieben Gott schaut man auf, vor der Kunst kniet man nieder.“

Das meint der Künstler Gotthard Graubner und ordnet an, seine Bilder niedrig zu hängen. Die Staatliche Kunsthalle zeigt noch bis Mo, 28.9., in einer großen Einzelausstellung Radierungen aus den 80er Jahren bis heute.

Waren die ersten Werke gestisch expressiv bis hin zu einem leuchtenden Farbspektrum, das Graubner nuanciert variiert, so hat man bei den jüngsten Arbeiten das Gefühl, die Farbe explodiere förmlich. Auch Graubner selbst, der in ockerfarbenem Anzug und Strohhut die Hängung mitgestaltete, bemerkte: „Ich habe mein Werk wieder neu entdeckt“.

In seinen Radierungen operiert er mit flächig eingesetzter Farbe, durch Farbmischung entsteht Tiefe. Graubner experimentiert mit Farbklängen – ob lichte Pigmente, gedeckte Töne oder ausgesprengte Farbtropfen, seine Malerei ähnelt einem lebenden Organismus, der erlebt und geatmet werden soll. -ub


bis 28.9., Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
www.kunsthalle-karlsruhe.de

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