Vamps, Monster und andere Superhelden
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 11.08.2008
Beide erblickten fast gleichzeitig das Licht der Welt.
1895 wurde der erste Film gedreht, ein Jahr später begann die steile Karriere der Comics. "Kino & Comics. Comic-Helden im Film", die neue Ausstellung in der Städtischen Galerie spürt einem für Museen eher ungewöhnlichen Genre nach. Man begegnet den populären Superhelden aus unterschiedlichen Comicserien und ihren "fleischgewordenen" Filmikonen.
Da strahlt beispielsweise Lex Barker als Tarzan von einem Filmplakat, und die langmähnige Jane Fonda verkörpert eine freizügige, mit ihren Reizen nicht geizende "Barbarella". Dabei verlief die Entstehungsgeschichte nicht immer geradlinig, viele Herausgeber blieben anfangs skeptisch: So wurde die "Superman"-Story mehrfach abgelehnt, bevor sich 1938 ein Verleger fand. 35 Millionen Dollar kostete die damals teuerste Comicverfilmung, was sich lohnte, denn der Film spielte 140 Millionen Dollar ein.
So viel wiederum mussten die Macher von "Spider-Man" berappen, der das Vierfache einbrachte. Neben jeder Menge großformatiger Originalplakate und aufgeschlagener Comicseiten können auch einige Kostüme bewundert werden. Einen gewissen Gegenpol zu den amerikanischen Superhelden bilden die Gallier Asterix und Obelix. Ihre Abenteuer wurden 1959 für die Jugendzeitschrift "Pilote2 erfunden. Die gelungene Mischung aus humorvoller Geschichtsstunde, detailverliebten Zeichnungen und satirischem Biss fand schnell eine breite Leserschaft und wurde als eigene Comicserie weiter entwickelt.
In Frankreich, Belgien oder der Schweiz sind Comics auch bei Erwachsenen sehr beliebt und Teil des Kunstbetriebs, schon in den 50er Jahren zeigte der Louvre eine große Comicausstellung. Zwar nahmen die Pop-Art-Maler Comicmotive auf, doch künstlerische Anerkennung erfuhren die Zeichner eher selten. Die meisten Comicfiguren stammen aus den USA, nur wenige aus Europa (Frankreich, die Schweiz, Belgien und Italien haben hier die Nase vorn), Deutschland ist nicht vertreten.
Sollen wir es als schlechtes Omen werten, dass die Helden immer düsterer werden? Am Ende des Rundgangs starren schwarze Zottelgestalten aus blutunterlaufenen Augen. Im Foyer zeigen Studenten der HfG eigene Comicstrips, die im Rahmen eines Seminars entstanden. Ein besonders neckischer, "Tales From The Gutter", spielt mit Fotos von kleinen Playmobilfiguren und von echtem Gemüse... -ub
www.staedtische-galerie.de
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