Werkschau Jakob Bräckle

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 05.05.2019

Der 1897 im oberschwäbischen Dorf Winterreute - heute ein Stadtteil von Biberach an der Riß – geborene Jakob Bräckle zählt zu den bedeutenden Malern des Südwestens des 20. Jahrhunderts.

Ehemals einem eher überschaubaren Kreis von Sammlern und Kunstkennern bekannt, reicht seine Wertschätzung heute weit über die regionalen Grenzen hinaus. Seine Bilder erfreuen sich einer ungebrochenen und sich stetig vermehrenden Beliebtheit. Direkt im Anschluss an sein Studium an der Kunstakademie Stuttgart wurde er ab 1926 Mitglied der legendären „Stuttgarter Sezession“ und nahm bis deren zwangsweiser Auflösung 1932 regelmäßig an den Präsentationen der progressiven Künstlergruppe teil. Mit seinen unverwechselbaren Landschaften und Naturbildern hat er den Blick auf Oberschwaben und das vorindustrielle Leben auf dem Land maßgeblich geprägt.

Kein anderer Künstler Süddeutschlands hat sich an den Motiven ländlicher Felder und dörflicher Gebäude mit ähnlicher Beharrlichkeit abgearbeitet. So gelang es ihm unnachahmlich, den Strukturwandel der einst von Bauernfamilien, Pflügen und Pferden gehegten Äcker, Weideflächen und Wälder hin zu einer technisierten, agrarindustriellen Forst- und Landwirtschaft einzufangen. Malte er anfangs noch naturalistisch oder ist zeitweise dem neusachlich angehauchten „Magischen Realismus“ zuzuordnen, so ist sein Spätwerk von einer nahezu abstrakten Reduktion bestimmt. In der Überblicksausstellung, die in großen Teilen aus dem Museum Biberach, das im Besitz seines gesamten Nachlasses, übernommen wird, wird sein Werk in allen Schaffensphasen erstmals in diesem Umfang in Böblingen und somit in der Region Stuttgart vorgestellt. -rw

Eröffnung: So, 5.5., 11 Uhr , Galerie Böblingen, bis 7.7.

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