WHM is back und zeigt „alles“

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 14.04.2009

Viele Museen lagern ihre größten Schätze im Depot.

Das Wilhelm-Hack-Museum (WHM) Ludwigshafen zeigt zur Wiedereröffnung alles, was es hat. Und das heißt nicht weniger als 9.236 Werke. In einer „Petersburger Hängung“, also dicht gedrängt bis unter die Decke, ist der Gesamtbestand des Museums noch bis 26.4. zu sehen.

Unter der neuen Leitung von Reinhard Spieler öffnete das WHM nach modernisierungsbedingter Schließung Anfang März wieder seine Pforten. Von Aufbruchstimmung und einer kulturellen Leuchtturmfunktion über die Rhein-Neckar-Region hinaus war die Rede. Konservatorisch auf den neuesten Stand gebracht, mit einem professionellen Beleuchtungssystem und edlem Parkett ausgestattet, hat es jetzt das Zeug dazu. 1979 neu eröffnet, mauserte sich das Wilhelm-Hack-Museum zum wichtigsten Museum für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in Rheinland-Pfalz.

Es trägt den Namen des Kölner Kaufmanns Wilhelm Hack (1899 -1985), mit dessen Privatsammlung bedeutende Kunstwerke nach Ludwigshafen gelangten. Zusammen mit dem Besitz der Städtischen Kunstsammlungen entstand ein Museum, dessen Wahrzeichen die monumentale Keramikwand von Joan Miró an der Südostseite des Hauses ist.  Einen Schwerpunkt der Sammlung bildet die konstruktiv-konkrete Kunst mit bedeutenden Werken von Malewitsch und Mondrian. Herausragende Werke von Kandinsky, Delaunay, Picasso, Beckmann, Kirchner, Heckel und Barlach stellen die Entstehung der Abstrakten
Kunst dar.

Weitere Sammlungskomplexe bilden Werke des Action Painting, der Pop Art sowie der Fluxus-Bewegung, die mit Arbeiten von Pollock oder Warhol vertreten sind. Im Foyer hat die japanische Künstlerin Yuko Shiraishi ein Gesamtkunstwerk aus Sitzmöbelmodulen und farbigen Wandinstallationen entworfen, der Berliner Künstler Anton Henning (mit dem das WHM in Kooperation mit der Kunsthalle Mannheim ab Mai eine große Ausstellung zeigt) hat dem Museum ein
monumentales Bild geschenkt, das der Miró-Fassade im Außenbereich ein erfrischendes Pendant im Inneren hinzufügt. 17 Monate lang waren die Meisterwerke des Wilhelm-Hack-Museums in Kaisers­lautern eingelagert, jetzt sind sie erstmals alle zu sehen. -ub

bis 26.4., Wilhelm-Hack-Museum, Berliner Straße 23, Ludwigshafen, Tel. 0621/504-3403
www.wilhelmhack.museum

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