Ausblick: Kulturzentrum Tempel
Popkultur // Artikel vom 01.01.2026
Mit zwei spannenden elektronischen Liveacts startet der Tempel ins neue Jahr.
Mono Sky ist das aktuelle Projekt des Karlsruher Musikers Jonas Ade, der als Johnny Gorillas seit 2017 elektronische Livejams und musikbezogenen Content auf Social Media veröffentlicht. Atmosphärische Pads und fragile Samples verschmelzen mit deepen elektronischen Grooves. Eichhorn & Eureka sind der Mannheimer Musiker Thilo Eichhorn und sein Gegenüber, der Modular-Synthesizer Eureka. Dieser sorgt wegen seiner komplexen und mitunter chaotischen Natur immer wieder für Überraschungsmomente. So entwickelt sich aus atmosphärischem Urnebel allmählich ein hypnotisches Geflecht aus blubbernden Bässen und tanzbaren Beats irgendwo zwischen UK-Garage und Free-House, nimmt epische Ausmaße an und zerfällt dann wieder in völliger Abstraktion. Nichts ist planbar, nichts wiederholbar. Oder frei nach Helge Schneider: „Ich habe nichts vorbereitet, damit auch nichts schiefgehen kann.“ (Fr, 9.1.).
Lisa Bassenge und ihr Trio sind zurück, und sie hat Blumen mitgebracht: Mit „Wildflowers“ vollendet sie ihre Triotrilogie – mit Jacob Karlzon (Klavier) und Andreas Lang (Bass), wie schon bei ihren beiden vorigen Alben. Die Songs: scheinbar querbeet und doch aus einem Guss. Von Dolly Parton bis Depeche Mode, von Bob Dylan bis Death Cab For Cutie reicht die Bandbreite. Karlzon aus Schweden und Lang aus Dänemark betten Bassenges unverwechselbare Stimme in einen warmen, im besten Sinn skandinavischen Sound: entspannt, aber spielfreudig, dynamisch, energiegeladen (Sa, 10.1.).
Die Deutschpoeten Anders aus Freiburg präsentieren dann ihre A-cappella-Show mit frischem Popsound und authentischen Songs: Ihre smarten Nummern auf Deutsch nehmen A-cappella ernst, sind aber mehr als instrumentennachahmende Coversongs aktueller Charthits oder nostalgische Lieder über die Flora auf dem Balkon. Die fünf Sänger von Anders bekamen 2024 den „Förderpreis des Kleinkunstpreises Ba-Wü“ und präsentieren ihr neues Programm „So kurz davor“ (So, 15.1.). Zwei Tage später gastiert in der Reihe „Organisch – Elektronisch“ die Kurkapelle Sonnendeck. Die bietet einen handgemachten heißen Aufguss technoider Beats, eine „übersinnliche Verschmelzung“ aus Techno und Jazz, House und Minimal. Seidig-organische Synthsounds schmiegen sich an wie der beste Morgenmantel, Wellen erdiger Bassfrequenzen auf die Tanzfläche. Eine echte Kurkapelle also (Sa, 17.1.).
Nach über 21 Jahren gilt es nun für uns, die letzte Veranstaltung im Tempel via Printausgabe anzukündigen: Es ist die famose Fola Dada mit ihrem „Urban-Earth-Jazz“. Die Trägerin des „Deutschen Jazzpreises“ 2022 präsentiert mit ihrem neuen Album eine einzigartige Stilmixtur von Jazz bis House. Mit Witz und Tiefe, Charme und Klasse singt sie mit ihrer wandelbaren Stimme Geschichten vom Leben, von der Liebe, vom Frausein, Schwarzsein, Verlassen- und Verbundensein. Fola stellt die Fragen unserer Zeit, sucht nach Antworten und hält aus, auch wenn es keine gibt. Auf „Sisters & Brothers“ präsentiert sie eine berührende Sammlung eigener Kompositionen, begleitet von der Band bestehend aus Ulf Kleiner (Fender Rhodes), Tommy Baldu (Drums) und Joscha Glass (Bass, Sa, 31.1.). Beginn: 20 Uhr. -rw
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