Deutsch-Französische Jazzpassage
Popkultur // Artikel vom 13.11.2008
Zwei prall gefüllte Wochenenden (das erste ist bei Erscheinen dieses Heftes bereits Geschichte) bietet die sechste Auflage der Deutsch-Französischen Jazzpassage.
Am Freitag, 14.1., geht es gleich famos los bzw. weiter: Médéric Collignon (Kornett, Gesang) und Sylvain Luc (Gitarren) sind nicht nur bestens aufeinander eingespielt, sie sind vor allem Musikverrückte, die in positiver Weise über die Stränge schlagen. Musikalische Grenzen sind dazu da, um darüber hinweg zu improvisieren! Der Schweizer Pianist Nik Bärtsch mit seiner Band „Ronin“ ist spätestens, seit er auf ECM veröffentlicht, als „das neue Ding“ in aller (Jazz-)Munde.
Was vor allem daran liegt, dass für traditionelle Jazzhörer seine aus vielschichtigen, repetitiven Soundschleifen gebauten „Module“ (statt Titeln haben die Stücke Nummern) recht ungewohnt sind. Präzise, aufs Wesentliche reduziert, stetig mäandernd und atmosphärisch dicht – und einfach gut! Der Samstag (15.11.) steht im Zeichen des deutschen Autorenfilmers Werner Herzog, dessen Werke „The Wild Blue Yonder“ und „The White Diamond“ unter dem Motto „Requiem For A Dying Planet“ als Kino-Konzert präsentiert werden.
Die nachdenklich stimmenden Bilder von der Erde und den Kaieteur-Wasserfällen in Französisch-Guyana werden vom Cellisten Ernst Reijseger kongenial vertont und noch in ihrer Wirkung intensiviert. Neben Reijseger selbst steuern Mola Sylla (Gesang, Kalimba) aus dem Senegal sowie der sardische polyphone Chor „Tenore e Cuncordu de Orosei“ Musik zum synästhetischen Gesamtkunstwerk bei. -th
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