Deutsch-französische Jazzpassage
Popkultur // Artikel vom 09.11.2007
An zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden und bereits zum fünften Mal präsentiert das Kulturbüro Offenburg in Zusammenarbeit mit dem Jazz D’Or-Festival Straßburg ein erlesenes Konzertprogramm.
Getreu der namensgebenden Idee der Grenzüberschreitung treten erstmals neben französischen und deutschen Jazzern auch internationale Künstler an wechselnden Schauplätzen auf. Den Reigen eröffnet Alexander von Schlippenbach im Trio mit Evan Parker (Saxophon) und Paul Lovens (Drums, Percussion) – Kenner der Materie schnalzen da mit der Zunge!
Pianist Schlippenbach ist ein Altmeister an den Tasten, sein freies, ungezügeltes Spiel hat dem Jazz schon so manche Sternstunde bereitet. Seine beiden Mitstreiter stehen dem in nichts nach – ein spannungsgeladener Dialog zwischen fragilen Momenten und energetischen Ausbrüchen steht uns da ins Haus (10.11.). Am selben Abend gibt es dann noch ein Double Feature der französischen Kontrabassistin Joëlle Léandre: im Duo mit George Lewis (Posaune) und anschließend im Quintett, mit dem sie die eigens für diesen Anlass komponierte „Suite lyrique“ aufführt. Tags drauf (11.11.) geht es weiter mit der Saxophonistin Angelika Niescier und ihrem klassisch besetzten Akustik-Quartett (Piano, Drums, Kontrabass) – diese Senkrechtstarterin gilt es erst noch zu entdecken. Das Trio Grande (11.11.) hat neben den üblichen Verdächtigen auch eine Maultrommel und gar einen Dudelsack im Instrumentenkoffer sowie den preisgekrönten Pianisten Matthew Bourne als Gast dabei. Kecke Spielfreude und Virtuosität garantieren beste Unterhaltung!
Das zweite Wochenende (16.11.) startet mit einem Heimspiel für den gebürtigen Offenburger Dieter Ilg (musizierte u.a. mit Mangelsdorff und Randy Brecker). Begleitet an Klavier und Schlagzeug bringt der Bassist seine Arrangements traditioneller europäischer Folksongs zu Gehör, bevor die kubanisch-chilenische Combo Rumbabierta aus Paris den musikalischen Bogen nach Lateinamerika schlägt. Ein rhythmisches Feuerwerk, bei dem es kein Stillsitzen gibt, zusätzlich angeheizt vom Gast-saxophonisten Julien Lourau.
Den Abschluss des Festivals besorgen am 17.11. der junge (Jahrgang 1978!) und zu Recht mit Lob überschüttete Michael Wollny mit einer Soloperformance am Flügel und ein wahrlich hochkarätiges Quartett, bei dem sich jeder weitere Kommentar erübrigt: David Liebman, Bobo Stenson, Jean-Paul Celea und Daniel Humair. -th
WEITERE POPKULTUR-ARTIKEL
Field Commander C.
Popkultur // Artikel vom 06.02.2026
Nach dem Livealbum, das Leonard Cohens legendäre Welttournee von 1979 dokumentiert, hat sich dieses Karlsruher Tribute benannt.
Weiterlesen … Field Commander C.Reverend Beat-Man & Milan Slick
Popkultur // Artikel vom 30.01.2026
Die erste Kollaboration datiert aus dem Pandemiejahr 2020, als Beat Zeller und Milan Slick an einem vom iranischen Vampir-Western „A Girl Walks Home Alone At Night“ inspirierten alternativen Filmscore arbeiten.
Weiterlesen … Reverend Beat-Man & Milan SlickStahlzeit
Popkultur // Artikel vom 24.01.2026
Das im Veranstalterjargon so gern überstrapazierte „Einheizen“ trifft beim bekanntesten Rammstein-Tribute ausnahmsweise mal vollumfänglich zu!
Weiterlesen … StahlzeitHip-Hop-Jam Vol. 3
Popkultur // Artikel vom 24.01.2026
Cypher, groovy Beats, baba Rap & mashallah Mukke.
Weiterlesen … Hip-Hop-Jam Vol. 3Parkwalker, How I Left & Tom Mess
Popkultur // Artikel vom 23.01.2026
Die Slowcore-Helden aus den Kulturdose-Proberäumen feiern ihre neue Scheibe „The Extra Mile“.
Weiterlesen … Parkwalker, How I Left & Tom MessLorenzo de Cunzo & Band
Popkultur // Artikel vom 16.01.2026
Mit seinem neuen Programm „My Favorite Songs!“ begibt sich Bariton Lorenzo de Cunzo auf eine Reise in seine Jazz-, Soul- und Chansonvergangenheit.
Weiterlesen … Lorenzo de Cunzo & Band
Kommentare
Einen Kommentar schreiben