Diego – „Two“
Popkultur // Artikel vom 15.11.2008
Diegos „Two“ sind erst einmal immer noch fünf.
Andreas, Christian, Drazan, Ralf und Uwe. Dieselben fünf, die vor einem Jahr mit ihrem ersten Album überraschten, den Schwung auf ihre Tournee mitnahmen und über 30 Konzerte später ein neues Album veröffentlichen, das zuerst einmal eines tut: überraschen. Zu Beginn das grandiose „September March“, in dem sich klassisch kühle Wave-Gitarren am Gesang reiben, dann weiter treiben, ins Heulen und Jammern geraten, sich in einen Dialog mit dem Sänger spielen.
Die gut sortierte Geradlinigkeit der Anfangsjahre ist aufgebrochen. Diego trauen sich mit „Fan City“ und „Free At Last“ was an Gitarren und Melodien, die mit einer Leichtigkeit daherkommen, welche an gut gelaunte Cure erinnert. „Dance“ fordert nicht allein dem Titel nach zum Tanzen auf. Der „Zweitling“ ist kein Schnellschuss, das merkt man schon beim ersten Hören, sondern über die Jahre gewachsen. Die elf Songs passen, erweitern das bisherige Spektrum und „Two“ ist so zu einem in sich stimmigen Herbstalbum geworden, aber weder düster noch grau oder trübsinnig.
Die kalte Jahreszeit wird in verschiedene Facetten aufgebrochen, Diego können das jetzt, man spürt, das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten ist gewachsen und ein Selbstbewusstsein tritt an den Tag, das die Songs unvorhersehbarer macht. Mal die typische Diego-Schwere, dann luftige Verspieltheit, plötzlich einmal sogar eine Orgel. Allen Songs gemeinsam ist ihre Stimmigkeit. Da ist nichts zuviel und vor allem nirgendwo zuwenig. Was an den zwei Wochen liegt, die im Studio von Blackmail verbracht wurden, aber auch an vielen Konzerten.
Bereits hier wurden die neuen Songs entwickelt, getestet, verändert oder verworfen und von vorne begonnen. Bis der Kick da war, der klar machte, dass hier nicht nur etwas Neues, sondern etwas Besonderes entstanden war. Spürbar wird diese Musik von einer inneren Zufriedenheit getragen, die niemandem etwas zu beweisen versucht, sondern ihre Wurzeln im Selbstverständnis der Band hat, zu tun, was man zu tun hat. Der Schlusstitel lautet „Me vs. Music“: Diego haben sich nicht nur weiterentwickelt, sondern einen riesigen Schritt nach vorne gemacht. Spannend, wohin der Weg führt! -ki
WEITERE POPKULTUR-ARTIKEL
Herbert Grönemeyer
Popkultur // Artikel vom 09.08.2024
Das Kraftwerk-Konzert vor dem Karlsruher Schloss, noch vom Erfinder der „Schlosslichtspiele“ Peter Weibel auf den Weg gebracht, war im Sommer 2023 ein Highlight im ewigen Konzertkalender der Stadt und passte ideal zur filmischen Medienkunst und dem Titel „Unesco City Of Media Arts“, den die Stadt seit 2019 als erste in Deutschland trägt.
Weiterlesen … Herbert Grönemeyer8. Zeltfestival Rhein-Neckar
Popkultur // Artikel vom 05.06.2024
Mit Paolo Nutini (Do, 27.6.) steht das Hauptprogramm für die achte Ausgabe des „Zeltfestivals Rhein-Neckar“ mit seinen 15 Konzerttagen und einer beeindruckenden Bandbreite an Musikrichtungen.
Weiterlesen … 8. Zeltfestival Rhein-NeckarLeonie Klein
Popkultur // Artikel vom 09.05.2024
Die Perkussionskünstlerin sorgte Mitte März für den großen Trommelwirbel bei der ZKM-Weltpremierenpräsentation von We.Network, dem von der CAS Software AG aus Karlsruhe entwickelten ersten fairen sozialen Netzwerk mit CRM-Integration, das Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen sowie regionalen Gemeinschaften als unabhängige Alternative zu gewinnmaximierenden Plattformoligopolen eine sichere Vernetzung und vertrauenswürdige Interaktion ermöglichen soll – und auf dem INKA als Early Adopter bereits einen Channel bespielt (tinyurl.com/inka-we-network).
Weiterlesen … Leonie KleinMarina & The Cats
Popkultur // Artikel vom 02.05.2024
Mit ihrer Mischung aus modernen Indiesounds und klassischem Swing begeisterte die Swingband aus Wien zuletzt 2022 im „Zeltival“-Garten.
Weiterlesen … Marina & The CatsSoulcafé
Popkultur // Artikel vom 29.04.2024
Feine Grooves, knackiger Funk und souliger Jazz ließen das „Soulcafé“ zum Flaggschiff der Karlsruher Szene werden.
Weiterlesen … SoulcaféKarlsruher Jazz Trio
Popkultur // Artikel vom 28.04.2024
Schlagzeuger Peter Schucker blickt in diesem Jahr auf 60 Jahre „live on stage“ zurück.
Weiterlesen … Karlsruher Jazz Trio
Einen Kommentar schreiben