F.S.K.
Popkultur // Artikel vom 03.04.2008
Seit 27 Jahren sorgt die Münchner Künstler-Gruppe F.S.K. mit Freude für musikalisch-textualische Irritationen, die stets die Diskurs-Wut einschlägiger Pop-Theoretiker befeuerten.
Der wie nur wenige musikbesessene Schriftsteller und Radio-DJ Thomas Meinecke (Zündfunk, BR), Kurator Justin Hoffmann, die bildende Künstlerin und Musikerin Michaela Melián und die Fotografen Carl Osterhelt und Wilfried Petzi stellen ihr nun zwölftes Album "Freiwillige Selbstkontrolle" live vor.
Nachdem man sich im Laufe der Jahrzehnte bislang in Sachen New Wave, einer Art Polka-Jodel-Weltmusik mit David Lowery (als temporärem Bandmitglied) und eher instrumentalen Tracks (auf dem Techno-Label Disko B) tummelte, versucht man sich nun an einem "Übersetzen digital geschraubter Beats des zeitgenössischen R'n'B (Missy Elliott, Neptunes) in einen handgespielten Bandkontext".
Wenn der notorisch schlechte, weil meist katastrophal neben den Tönen liegende Gesang nicht wäre, der seit fast 30 Jahren auch ein Markenzeichen der Band ist, könnte sich der Autor für diesen Soundmix durchaus erwärmen. Von musikalisch ganz anderer Klasse sind da die Solo-CDs der ausgebildeten Cellistin Michaela Melián wie "Baden-Baden", "Föhrenwald" oder "Los Angeles", die der Autor sogar sein Eigen nennt: Meist ruhige, intensive Klanglandschaften mit dezenten Beats, die zum Teil mit umwerfenden Coverversionen von Roxy Music garniert sind.
Melián ist bei "Pop! goes the weasel" mit der mehrteiligen Dia-Installation "Ignaz Günther House" vertreten, die auf einer Rokokofigur der Maria Magdalena aufbaut. Wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Beziehung zwischen der Skulptur und dem sie umgebenden Raum. Melián rhythmisiert die Figur durch die prismatische Brechung des projizierten Bildes und den eigens für diese Arbeit komponierten House-Track. -rw
www.badischer-kunstverein.de
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