Lieder vom Ende des Kapitalismus

Popkultur // Artikel vom 18.05.2008

"Auch die Sonne kocht nur mit Wasser."

Peter Licht verweigert sich den üblichen Pop-Rollenspielchen, tritt nur selten live auf und ist einer der ernstzunehmendsten deutschen Indietronica-Künstler. Nicht erst seit seinem überraschend zum Hit und Gassenhauer avancierten Song "Sonnendeck", dessen Refrain "wenn ich nicht hier bin, bin ich auf'm Sonnendeck" immer noch landauf, landab gerne mitgesummt wird und selbst heute noch im Tralala-Radio Airplay bekommt.

2006 erschien sein drittes Album "Lieder vom Ende des Kapitalismus", auf dem er erneut poppig, aber mit hinterrücks gesetzten Slogans unbequemen Wahrheiten frönt. Seine Pop-Kleinode, mal mit Gitarre, Klavier, dem Elektro- oder Kontrabass, Cello oder alten analogen Synthesizern eingespielt, münden in einer tiefsinnig-lockeren Wohnzimmer-Songwriter-Elektronik, die – welch Wunder bei der deutschen Sprache – immer auch spielerisch rüberkommt.

Oder entwaffnend. "Ich mochte den Himmel – und der Himmel mochte sich",  singt er, und seine Songs tragen Titel wie "Offenes Ende" oder „Das absolute Glück“. In ungewöhnlicher Location erstmals in Karlsruhe. Dicker Tipp! -rw

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