SWR3 New Pop Festival 2009
Popkultur // Artikel vom 04.08.2009
Nach den ersten News über das „New Pop“-Line-Up heißt es erfahrungsgemäß schnell sein, will man Tickets ergattern.
Ein unglaublich guter Liveact war schon im Februar im Tollhaus zu Gast: Soha stellte ihr Debütalbum vor ausverkauftem Haus vor – und das bei ihrer ersten Deutschlandtour! Der rappelvolle Saal tanzte, schwitzte und feierte zu heißen Rhythmen fernab aller Weltmusik-Klischees. Ragga, Reggae, HipHop, Latin Beats, französischer Charme, karibische Lebensfreude, afrikanische Lässigkeit – Sommermusik par excellence, die live deutlich direkter und kantiger als auf CD wirkte.
Anders gestrickte Partymucke bietet Singer-Songwriter Milow, der mit seiner entschleunigten Folk-, Pop- und Country-Version des HipHop-Krachers „Ayo Technology“ von 50 Cent feat. Justin Timberlake und Timbaland europaweit punktete. Milow ist kein One-Hit-Wonder, sondern in Belgien und den Benelux-Staaten ein arrivierter Songwriter. Daniel Merriweather („Change“) wirkt unprätentiös, gilt aber wegen seiner authentischen Vocals als einer der heißesten Anwärter auf den Thron des New Soul. Die offene Mischung aus Black Music der 60er und 70er, zeitgenössischem Pop, entspannt groovendem Funk, aber auch R’n’B und Folk ist vielversprechend.
Alle Register ziehen die Noisettes, die in den USA und Großbritannien als ultimative Live-Tiere gehandelt werden. Vor allem Sängerin und Bassistin Shingai Shoniwa sorgt dafür, dass die Band oldschooligen Soul-Sound, mitreißende Rockdynamik und einen Schuss Pop zusammenbringt. Eher verspielt wird es bei Lenka („The Show“), die auf ihrem selbstbetitelten Debüt mit geschmeidigen Vocals und filigranen Arrangements brilliert. Bei The Virgins und Razorlight kommen diejenigen zum Zuge, die knallige Gitarren zu schätzen wissen, wobei die New Yorker auch via Disco und New Wave die 80er schätzen.
Richtig fett dürfte der Gig von Razorlight werden, denn wenn die Briten live auch nur ansatzweise so unter die Haut gehen wie mit ihrem Hit „Wire To Wire“, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Sängerin Melanie Fiona (Soul) und die Bands White Lies (London, Indierock) und Livingston (Rock) komplettierten das Line-Up. Gunter Sachs gestaltete das Plakat des „SWR3 New Pop Festivals“ 2009. -er
www.swr3.de
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