Zehn Jahre Halle 02 in Heidelberg
Popkultur // Artikel vom 12.04.2012
Seit 2002 bieten die Lagerhallen des ehemaligen Heidelberger Güterbahnhofs Kultur- und Musikveranstaltungen aller Sparten und Genres eine Bühne.
Dieses in jeder Hinsicht aufgehende Konzept bescherte der Halle 02 den Popakademie-„Club Award“ 2005 und 2008. Mittlerweile verfügt der Komplex neben dem ursprünglichen Großevent- und Konzert-Saal sowie dem angeschlossenen, teils überdachten Open-Air-Gastronomiebetrieb Der Garten über drei weitere Indoor-Locations: die in gediegenes Dunkelrot und Gold getauchte Halle 01, den Club-Room Halle 03 und die Kunsthalle, in der seit vergangenem Jahr Streetart und moderne Kunst ausgestellt werden. Rund 100 Mitarbeiter kümmern sich derzeit um rund 100.000 Besucher pro Jahr.
Am Fr, 13.4. findet im Rahmen der Zehn-Jahre-Jubiläumsevents ab 13 Uhr ein Tag der Offenen Tür statt, um 19 Uhr ist die Vernissage zu „Fleischwaren“, der grotesken Beschau von Foto-Blogger Oliver Rath, gefolgt am Sa, 14.4., 22 Uhr von einer großen Geburtstagsparty und dem Konzert der Broilers (So, 15.4., 21 Uhr). In der Folgewoche machen die norwegischen Indie-Popper Kakkmaddafakka (Sa, 21.4., 20 Uhr) in der Halle 02 Rabatz und mit der 16. Auflage steigt das Musik- und Subkultur-Festival „Alternativer Frühling“ (27.4.-6.5.) zum ersten Mal auf dem Bahnhofsareal: Den eröffnen Niall Dailly und Ben Geffin alias Jack Beats (Fr, 27.4., 23 Uhr).
Das Duo lässt zusammen mit seinem englischen Landsmann Ahahadream die Halle 03 unter der „New Wave Of British House Wobbly Basslines“ erzittern. Nach Jona Bechtolts von der Solonummer zum Quintett gewachsenem Postpunk-Projekt Yacht (Mo, 30.4., 22 Uhr, Halle 01) schaut mit Brandt Brauer Frick (Sa, 5.5., 23 Uhr, Halle 03) einer der aktuell spannendsten Jazz-Elektro-Live-Acts vorbei. Und Birdy Nam Nam (Mi, 9.5., 21 Uhr, Halle 02) sind vier DJs, die ihre Turntables als Instrument nutzen, indem sie synchron verschiedene Samples abspielen und so einen einzigartigen Sound kreieren, der mehr nach Band denn Disc Jockey klingt.
Musik, Kunst und Party ohne Ende? Letzteres droht den Hallen, sollten sich die Betreiber vom Atelier Kontrast und die aus Banken und der Stadt Heidelberg als Geländeeigentümer zusammengesetzte Bahnstadtentwicklungsgesellschaft nicht darüber einig werden, wie sich der Kulturbetrieb in den ringsherum entstehenden neuen Stadtteil integrieren lässt. Die Macher haben den Entscheidern ihr Zukunftskonzept vorgelegt. Demnach soll u.a. am nordwestlichen Ende des Hallenkomplexes ein Veranstaltungsraum für bis zu 1.600 Besucher entstehen – doppelt so viele, wie in die Halle 02 passen. Derzeitiger Knackpunkt: der Lärmschutz. Denn gegenüber werden planmäßig Eigentumswohnungen und ein Studentenwohnheim gebaut. Am 31.2. läuft der Mietvertrag aus. Es naht ein Sommer, der Heidelbergs Weichen als Kulturstadt stellt. Denn ohne den Hallen-Komplex verbliebe als performative Substanz der Stadt nur noch das Theater. -pat
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