Biss zur letzten Rübe – Shopping King (Juni 2024)
Stadtleben // Artikel vom 01.06.2024
Woosh: Join Moscho now… und fahr im Herbst die Ernte ein!
Eine Kolumne von Johannes Hucke, der seit 2007 die Region mit seinen Weinlesebüchern, Kriminalnovellen und Theaterstücken malträtiert. Jetzt versucht er, INKA mit epikureischem Gedankengut zu destabilisieren. Ein Jahr Karlsruher Gourmetszene, ein weiteres „Tagesausflüge“ ins Umland. Es wird Zeit, erwachsen zu werden. Und seriös! Zu den Kernkompetenzen von Johannes Hucke, Autor von Standardwerken der politischen Ökonomie wie „Iss auf, der Koch kommt!“ oder „Trink aus, wir bleiben!“, gehört das nicht. Aber er gibt sich Mühe. Untertitel seiner hafermilchernsten Produktkritik: „Konsumtion, Reflexion und Agitation unter den Bedingungen spätkapitalistischer Gesellschaften ohne verstaatlichte Produktionsmittel.“ Noch Lust zum Lesen? Do it. Trotzdem.
Ein kluger Mann hat einmal gesagt – findet ihr auch, dass dies der erbärmlichste Einstieg in einen Text von allen ist? Ich auch. Also, ein kluger Mann hat einmal gesagt: Wo’s Wein gibt, wird kein Most getrunken. Der Spruch ist richtig: In all den Karlsruhe versuchungsvoll belagernden Weinbaugebieten kriegst du kaum einen ehrlichen Most zu trinken. Der Spruch ist falsch: Im Kraichgau etwa haben Wein und Most immer parallel existiert. Allerdings… nun ja… Der Wein wurde verkauft und das vergorene Hochstammzeugs musste selbst geschluckt werden.
Aufmerksame Augen haben bereits entdeckt, dass wir ans Thema der letzten Folge anschließen: unverlierbare Güter der Heimat, die verloren gegangen sind. Fast zumindest! Denn: Wie wir den Konsum von Frischkäse aus dem Umland supporten, so auch den von „Landessäure“ (Nickname aus Österreich, wo auch „Mostindien“ liegt). Was für blöde Vorurteile. Die Geschmacksvielfalt ist fast noch größer als beim Wein aus Träubchen, weil viel mehr reindarf. Wo der Versafter dieser Zeilen herkommt, besteht Ebbelwei aus Äpfeln und Speierling. Je weiter nach Süden du vortrinkst, gesellen sich Birnen, Quitten, an der Ortenau gar Zwetschgen und Kirschen dazu.
Gigantisch, wie? Doch diesmal genügt es nicht, ein paar Unentwegte aufzulisten (die wir wie stets in den „Kasten“ sperren); wir müssen selber tätig werden – und zwar sofort, um im Herbst die Ernte einzufahren. Wer hat Lust? Wir gründen Moscho! Die Mostschorle verwandelt Desaster in Genuss: Nichts löscht den Durst besser: Ah! Moscho nutzt das Kapital der Früchte, um Kulturlandschaft zu erhalten, Menschen ohne sinnvolle Beschäftigung (Manager?) zu resozialisieren, Einkommensschwachen Perspektiven zu eröffnen. Wir kooperieren mit Schulen und Sozialeinrichtungen.
Und mit Schwesterinitiativen wie mundraub.de: Da werden Fruchtbäume ohne Aussicht auf Ernte auf Karten im Internet angezeigt. Most hat gar nicht viel Alkohol, als Schorle noch weniger: ca. 3,3 Prozent: Ah! Moscho, billiger als Bier, ist Partygetränk, Durstlöscher, Speisenbegleiter oder just for fun. Moscho! Wichtiger als Geschmack: ein trendiges Design, gefüllt in trinkfreundliche 0,33-Liter-Fläschchen, Bio natürlich: Ah, Moscho! Vergleichbar mit Bembel-with-Care, die das Gesöff für die hessische Jugend gerettet haben, soll Moscho regional in Gaststätten und im Getränkehandel vermarktet werden, außerdem beim „Fest“, in Tankstellen etc. Ah, Moscho! Wer es nicht erträgt, jeden Herbst knietief durch Nahrungsmittel zu waten: Plies tschoin as nau! Die Hl. Pomona wird es Euch danken. Ich auch. Moscho – ah!
Der Kasten
Wo gibt es Most, bevor es Moscho geben wird? In der Scriptor-Brennerei in Bulach (ab Herbst wieder) und bei Erndwein in Eggenstein. Die Streuobstinitiative hat u.a. einen Cidre aufgelegt. Den Cider-Hyper versuchen ein paar Schwarzwälder zu nutzen, andere bleiben beim Althergewachsenen; Ebner, Lunzenhof, Höfels, Respect The Fruit. Mostereien im Kreis: Saftmobil Malsch, IG Moschde in Bad Herrenalb, Obst- und Gartenbauverein Busenbach, Wenz in Söllingen, Saft-Seggel – mobile Mosterei.
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