Bohn’s Bio-Fleischspezialitäten

Stadtleben // Artikel vom 13.09.2012

Lieber Klasse statt Masse.

Bio boomt bekanntlich. Aber: „Bio“ ist nicht gleich „Bio“. Jeder weiß das. Wie jüngs­te Erhebungen ergaben, kommt ein großer Teil der Bio-Ware, die auf und in deutschen Märkten gehandelt wird, von „ganz weit weg“. Aus Spanien, Italien, Tunesien usw. Kurz: Die Ökobilanz kommt da ziemlich schlecht weg. Das Siegel allein macht es nicht. Aber: Derlei kommt Hartmut Bohn gleich gar nicht in die Tüte.

Keine Frage: Aus tiefster Überzeugung. Metzgermeister Bohn, der seit 16 Jahren das Forster Familienunternehmen leitet, bestückt mit einem Wagen die Karlsruher Märkte in Durlach und in Oberreut (dazu einige in der Region: u.a. Blankenloch und Ettlingen). Bei ihm stimmt die Öko-Bilanz, denn die Bio-Ware seiner Metzgerei stammt aus der Region. „Klasse statt Masse“ ist sein Credo und die Philosophie des Unternehmens. Ihm geht es um die Kultur des Essens und des Genießens. Schweine und Rinder bezieht Bohn von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall.

Etwa das berühmte Schwäbisch-Hällische Landschwein, das vor 20 Jahren kurz vor dem Aussterben stand und nur durch die Initiative einiger Bauern aus dem Hohenloheschen gerettet wurde. Das „Mohrenköpfle“, wie die Schweinesorte wegen ihrer schwarzen Flecken am Kopf liebevoll genannt wird, zeichnet sich durch fettarmes, etwas dunkleres und vor allem wohlschmeckendes, bissfestes Fleisch aus, das einen ganz eigenen Charakter besitzt.

Natürlich leben diese Schweine im Freien und werden ausschließlich natürlich ernährt. Gleiches gilt für das Bœuf de Hohenlohe, prächtiges Mastvieh, das auf satten Weiden bestens gedeiht und es vor zwei Jahrhunderten wegen seiner besonderen Zartheit und des vorzüglichen Geschmacks sogar in Paris zu Auszeichnungen und Ehren gebracht hat. Wer so ein Bio-Bœuf oder -Mohrenköpfle je auf dem Teller hatte, der wird künftig kaum noch zu konventioneller Ware greifen und die Klasse der Masse vorziehen. Wild bezieht Hartmut Bohn übrigens ausschließlich von Jägern; Fleisch aus Gehegen kommt bei ihm nicht in die Auslage.

Die beliebte Altvorderen-Weisheit „Ein Frauenherz und der Inhalt einer Worscht bleiben ewig unerforscht“ gilt bei Bohn möglicherweise für die Damenwelt, keinesfalls aber für seine Wurst-Vielfalt. Hier gibt es alles, von der üblichen Frischwurst- und Schinken-Palette über Landjäger, diverse Leberwürste, Rindswürste bis hin zu Wildschweinbratwürsten, geräuchert oder nicht. Zahlreiche Spezialitäten des Bohnschen Familien-unternehmens kann man auch in der Büchse konserviert nach Hause tragen: Puten, Reh- oder Hirschgulasch, Chili con carne, Gulaschsuppe und auch Saure Nierlen sind u.a. im weit reichenden Angebot. Maultaschen, Kartoffel- und andere Knödel oder Bio-Griebenschmalz runden das wahrlich umfangreiche Sortiment ab.

Eine Kundenkarte gewährt einen kleinen Bohn-Bonus. Das macht Sinn. Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall beliefert auch einige Geschäfte (u.a. die Metzgereien Barth, Nägele und Rastetter in Daxlanden, und den Bio-Markt Koeppenraucht, Rüppurr) sowie einige Gastronomen in und um Karlsruhe. Und Bohn, der gerne noch mehr Fläche in Karlsruhe hätte, hat Perspektiven: „Der Gutenbergplatz wäre ideal, ist aber leider gerade voll“. Kommt Zeit, kommt Bohn. Weil ihm Wurst eben nicht wurscht ist. -hs

Bohn’s Fleisch-, Wurst- und Käsespezialitäten, Forst, Hambrücker Str. 52, Tel.: 07251/819 69, Märkte: Durlach Mo-Mi 8.30-13 Uhr, Oberreut Fr 14-18 Uhr, Ettlingen CAP-Markt Di 15-19 Uhr und Fr 8-13 Uhr
www.bohn-s.de
www.besh.de

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