Corona-Kreativ- und Kulturwirtschaftskrise: Offener Brief der Meka
Stadtleben // Artikel vom 19.03.2020
Offener Brief der Medienregion Karlsruhe an die Stadt und das Kulturamt Karlsruhe zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 auf die Kreativbranche.
Sehr geehrter Oberbürgermeister Herr Dr. Mentrup,
sehr geehrte Frau Dr. Asche,
das Coronavirus legt seit dem 13.3. Deutschland und die Stadt Karlsruhe lahm. Messen und andere Veranstaltungen werden abgesagt, die Theater stellen ihren Betrieb ein, Eröffnungen werden verschoben und Ausstellungen geschlossen. Mit diesem Einbruch in der Kreativ- und Kulturwirtschaft konnte niemand rechnen, dementsprechend trifft diese Entwicklung im Besonderen die Freiberuflichen und die kleinen Unternehmen der Kreativbranche, die vom Projektgeschäft leben und von Auftrag zu Auftrag planen. Anders als in anderen Branchen, werden Aufträge im Kreativen oft nur mit wenigen Wochen Vorlauf vergeben und aufgrund der unklaren Lage erfolgen derzeit nahezu keine neuen Beauftragungen, was eine Planung unmöglich macht und uns mit dem Zerfall der Kreativwirtschaft rechnen lässt.
Während eine Regression der Wirtschaft sich im Normalfall abzeichnet und die Auftragslage sich sukzessiv verschlechtert, ist durch den Ausbruch der Pandemie der sofortige Stillstand eingetreten. Nicht nur der Ausfall schon vergebener Aufträge durch die Absagen von Veranstaltungen setzt den Kreativschaffenden zu, auch der Stopp jeglicher neuen Auftragsvergaben bringt die Branche ins Straucheln. Laut Angabe des Verbands für Medien- und Veranstaltungstechnik vom 6.3.2020 sind in wenigen Tagen 90 Prozent der Umsätze in der Veranstaltungswirtschaft weggebrochen. Hiervon sind auch die Kreativen betroffen und eine Entspannung der Lage ist nicht abzusehen, spricht Bundegesundheitsminister Jens Spahn mittlerweile von Monaten der Vorsichtsmaßnahmen und nicht mehr nur von Wochen.
Die Kunst-, Kultur- und Kreativkluster der Stadt Karlsruhe stehen somit vor einer der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und bangen um ihre Existenz. Zwar werden viele Veranstaltungen in den Herbst verschoben, jedoch lässt sich der Ausfall aktueller Erträge dadurch nicht wieder einholen und die finanzielle Überbrückung mehrerer Monate ist für die meisten Freiberuflichen und kleinen Unternehmen der Kreativbranche der Todesstoß.
Wir möchten auf die Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit der Lage aufmerksam machen und fordern ein schnelles Handeln mit kurzfristig greifenden Lösungen und nachhaltigen Soforthilfen! Welche Maßnahmen wird die Stadt zur Erhaltung ihrer Kreativwirtschaft ergreifen? Sind Förderungen und Subventionen für die vielgelobte Branche geplant, die für den Erhalt des Titels „Unesco City Of Media Arts“ unentbehrlich ist? Wir fordern die Stadt und im Besonderen das Kulturamt zu einer Stellungnahme auf.
Wir fordern eine unkomplizierte und schnelle Zuteilung von Zuschüssen für den Existenzerhalt und die Garantie der damit verbundenen Arbeitsplätze. Diese Maßnahmen sollen noch im März ergriffen werden, um eine großflächige Zahlungsunfähigkeit in der Kreativbranche abzuwenden. Für zielführende Gespräche stehen wir jederzeit zu Verfügung.
Andreas Siefert (Vorstand), Nico Arfmann (Stellvertreter) & Susann C. Schwarz (Schatzmeisterin)
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