Eunique & Loft 2015

Stadtleben // Artikel vom 15.04.2015

Das Alleinstellungsmerkmal der „Eunique“ als „Internationale Messe für Angewandte Kunst & Design“ ist ihre Beschränkung auf jurierte Unikate und limitierte Kleinserien aus den Sparten Mode und Schmuck sowie Möbel und Wohnaccessoires.

Weil sich einzigartiges Design aber ohne Weiteres auch in größerer Stückzahl produzieren lässt, eröffnet parallel zur siebten Auflage vom 8. bis 10.5. in der Karlsruher Messehalle 1 erstmals das Designkaufhaus „Loft“.

Partnerland Portugal
Tradition auf der „Eunique“ hat die Präsentation eines europäischen Partnerlandes. Dieses Mal heißt es „Ola Portugal!“. Acht Designhochschulen und 20 Ateliers aus dem Schieferdörfer-Netzwerk Aldeias do Xisto vertreten die landwirtschaftlich geprägte República am äußersten Westzipfel der Alten Welt, wobei die Rückbesinnung auf traditionelle Formen und Handwerkstechniken im steten Einklang mit der zeitgemäßen Interpretation steht. Dieser Aspekt ist das verbindende Element der Ausstellung „Agricultura Lusitana“ – ob Keramikgefäße, Glasschalen, Steinskulpturen, Korbgeflechte, Papierobjekte, Lederschuhe und -taschen oder auch Leinen- und Lodenstoffe in topaktuellen Schnitten.

Sonderschau „Just Silver“
Nach dem Papier im vergangenen Jahr wendet sich die „Eunique“ einem weitaus gewichtigeren Material zu und widmet dem wandelbaren Edelmetall eine Sonderschau mit rund 20 Ausstellern. Ihr Schwerpunkt liegt auf großflächigen, montierten oder geschmiedeten Silberobjekten wie etwa Schalen, Gefäßen oder Tischbesteck; daneben sind aber auch Materialienkombinationen wie emailliertes Silber oder Teekannen mit Holzgriff zu entdecken.

Loft, das Designkaufhaus
Um das Thema Gestaltung ganzheitlich präsentieren zu können, zeigt die „Loft“ ergänzend zur „Eunique“ Arbeiten von über 40 internationalen wie lokalen jungen und innovativen Gestaltern. Darunter befinden sich auch zahlreiche Neuentwicklungen, die es im Handel noch gar nicht zu kaufen gibt: Ihre Deutschland-Messenpremiere nach der Erstvorstellung in Mailand feiert die neue Leuchte der 2015 mit dem „German Design Award“ ausgezeichneten Karlsruher Produktdesigner Johannes Marmon und Johannes Müller alias Nyta (www.nyta.eu). Ganz im Zeichen der Pyramide stehen die Klamotten von Cårlsrue (www.carlsrue.com); sieben weitere Gestalter aus der Fächerstadt bespielen auf der „Loft“ unter dem Banner „21 Quadratmeter Karlsruhe – Junges Design von hier“ eine gemeinsame Fläche, die mit Umzugsutensilien wie Farbeimern und Leitern andeuten soll, dass hier eine neue Generation von Kreativen Einzug hält. Initiiert wurde der Musterwohnraum von den Diplom-Designerinnen Marina Eggen und Claudia Kappenberger, deren Label Family Tree Shop (www.familytreeshop.de) in der Rüppurrer Straße Möbel und Wohnaccessoires wie die grafischen Tête-à-Tête-Hocker und seitlich wippende See-Saw-Schaukelstühle produziert. Ebenfalls an der Standkonzeption beteiligt war Produktdesignerin Laura Jungmann, die nach ihrem „Eunique“-Auftritt 2014 einmal mehr die prämierte Serie aus „Upcycled Glass Products“ vorstellt: Für Samesame (www.samesame-shop.de) verformt sie zusammen mit Glasmacher Cornelius Réer handelsübliche Flaschen – und zwar ästhetisch wie auch funktional.

Zur Produktpalette von Yvonne Fehlings und Jennie Peiz’ Designstudio Kraud (www.kraud.de) gehören neben Ledertaschen, Tierskulpturen und der „Super-Light“-Leuchte mit Kabellampenschirm auch möbeltypenübergreifende Stuhlhockerbänke; Andreas Grindler (www.grindler.de) verwertet für seine Beltbags Sicherheitsgurte aus der Überproduktion. So entstehen verschiedenste Modelle von der Hand- über die Gürtel- bis zur Umhängetasche – wie die von jeder beliebigen Seite zugängliche Wonderbag, bei der das Gurtgeflecht als Verschluss fungiert. Ebenso ausgeklügelt: Steckwerk (www.steckwerk.de) von Lukas Hechinger, dessen Ursprungsidee eines flexiblen Regals ohne verbindende Einzelteile mittlerweile eine komplette Möbelserie umfasst. Ein zweiter Blick empfiehlt sich bei Flat (www.marthaschwindling.com): Martha Schwindling spielt für ihre „Brick Blanket“-Wolldecken und Betonblock-Aufbewahrungsboxen gekonnt mit Material und Optik. Außerdem bestückt Kommunikationsdesignerin Larissa Mantel (www.larissamantel.com) den Kollektivauftritt mit ihrer kleinauflagigen illustrierten Postkartenkollektion Larifariladen, die wie alle Produkte im angrenzenden „21 Quadratmeter Karlsruhe“-Shop erhältlich sind. -pat

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