Eunique & Loft 2016

Stadtleben // Artikel vom 03.06.2016

Ebenso einmalig wie ihre Produkte ist die „Eunique“ selbst.

Europas einzige international jurierte Messe für Unikate und Kleinserien versammelt in Halle 1 der Messe Karlsruhe zum achten Mal Schmuck und Mode, Möbel und Wohnaccessoires. Über 300 Gestalter überraschen von Fr-So, 3.-5.6. im Umgang mit Material, Form und dem Spannungsspiel zwischen freier Kunst und Gebrauchsgegenstand – darunter auch zahlreiche Karlsruher wie Gabriele Heinz und Schmuckgestalterkollegin Susanne Goldbach, Borosilikatglasbläser Michael Schwarzmüller, Teebeutelkünstlerin Renate Schweizer, Recylingmöbelmacher Peter Himmelsbach, die Majolika Manufaktur oder Dietlinde Ambos und ihre Hutlinde-Kopfbedeckungen vom klassischen 20er-Jahre-Look bis hin zum letzten Schrei.

Auch die Region ist vertreten: Aus Pforzheim kommen Schmuck- und Produktdesignerin Stefanie Prießnitz und die Goldschmiede- und Uhrmacherschule, wohingegen die Rheinstettener Schmuckgestalterin Manuela Schneider-Helfer wohl den kürzesten Anreiseweg aller Aussteller haben dürfte. Bei den „Eunique-Awards“ ehren der Bundesverband Kunsthandwerk und die KMK dann den besten Teilnehmer der „Internationalen Messe für Angewandte Kunst und Design“. Die letztjährige Gewinnerin, Glaskünstlerin Rike Scholle, ist auch in dieses Mal wieder vor Ort. Eine besondere Rolle auf der „Eunique“ spielt das organische Material Holz, übergreifendes Thema der Sonderschauen „WE sLOVEnia DESIGN“ und „Just Wood“ sowie der zum zweiten Mal parallel stattfindenden „Loft“: Recycling.

Partnerland Slowenien
Wandlungsfähige, eigentlich längst ausgediente Materialien, verwertet von Designern und Kunsthandwerkern, die vor vier Jahren durch die Europäische Kulturhauptstadt Maribor in den Blickpunkt gerückt sind, findet man unter dem wortverliebten Titel „WE sLOVEnia DESIGN“ auf der Sonderschau des diesjährigen „Eunique“-Partnerlandes Slowenien. Das Label Smetumet produziert beispielsweise trendig-chice Taschen und Accessoires aus Großmutters Spitze oder zerschlissenen Flaggen; tragbare Kunstwerke sind die Taschen von Malerin Vesna Makarov, Primus Designs arbeitet Wurzelhölzer mit einer Glasplatte oder gebürstetem Aluminium zu stylischen Tischen oder Schalen auf und bei den Woodsterbikes ist der Name Rahmenprogramm.

Sonderschau „Just Wood“
Ein Blick auf die Objekte der Sonderschau „Just Wood“ zeigt, dass das Wiederverwerten im Handwerk auch bei den Holzgestaltern eine große Rolle spielt. Denn der Werkstoff ist bei guter Pflege ein langlebiges und zeitloses Material, das in der Oberflächengestaltung mannigfaltige Möglichkeiten bietet: So werden etwa alte Eichenbalken für Möbel mit besonderer Patina verwendet und selbst aus kleinen Stücken können edle Intarsien oder faszinierende Schmuckstücke wie Holzketten oder Ansteck-Fliegen entstehen.

Loft – Das Designkaufhaus
Das in der Aktionshalle eröffnete „Designkaufhaus“ ist der Umschlagplatz für Professionals und Newcomer, Labels und Hochschulen, die Produkte aus den Bereichen Möbel und Wohnaccessoires sowie Mode und Schmuck verkaufen; darunter die in Karlsruhe bestens bekannten Designerinnen Marina Eggen und Claudia Kappenberger vom Family Tree Shop, Begüm Senozans Bgm Jewellery, Sabrina Kuhn und ihr neuerdings mit eigenem Werderplatz-Laden ausgestattetes Porzellan- und Keramik-Label Kulør, Eva Kaisers Lumikello-Recycling-Wohnaccessoires oder Mode Marke Riaz Dan. Im besonderen Fokus stehen dieses Jahr die Gewinner des „Deutschen Recycling-Designpreises“, an dem sich 2015 über 500 GestalterInnen aus 17 Ländern beteiligt haben. Platz eins ging an die Münchner Emmy Galle und Bruno Winter (Tubadesign), die ausrangiertes Edelstahl- oder Silberbesteck durch schwarze und weiße Emaille-Beschichtung veredeln. Auch sonst wird das Credo des Wettbewerbs, „den verborgenen Sinn weggeworfener Dinge zu entdecken und Rest- sowie Abfallmaterialien als Ressource für neue Produkte zu nutzen“, kreativ umgesetzt: Da verwandeln sich alte Kabeltrommeln in Sitzmöbel (Henry Baumann, Niederlande), Regenschirmgestelle fungieren als Nachttischlampen oder Kronleuchter (Matthias Wisniewski, Unna), Verkehrszeichen verbiegen sich zu Briefkästen (André Stache, Berlin) und aus nach Rock-Festivals liegengebliebenen Zelten werden Regenmäntel (Pepijn Hendrick, Belgien). Auch eine Ettlinger Produktdesignerin hat es unter die Erwählten geschafft: Martina Lammels Aktenordner-Papierkörbe sind eine ganz besonders originelle Form der Ablage P! -pat

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