Faire Woche 2014

Stadtleben // Artikel vom 12.09.2014

Die „Fairtrade-Stadt“ Karlsruhe beteiligt sich zum sechsten Mal an der bundesweiten Aktionswoche, die den fairen Handel vor Ort wie in den Erzeugerländern stärken soll.

Unterm Motto „Ich bin fairer Handel“ haben ehrenamtliche Initiativen, Geschäfte, Cafés, Kirchen, Schulen und Kindergärten sowie städtische Einrichtungen ein Veranstaltungsprogramm zusammengestellt, das mit Rundgängen, Probieraktionen, Vorträgen, Filmvorführungen, Gottesdiensten und einer Buchausstellung zu den umfangreichsten in ganz Deutschland gehört: An der Seite des Künstlerinnenpaars Ana & Anda geht’s vom Prinz-Max-Palais aus „Auf ökofaire Entdeckungstour“ (Sa, 20.9., 11-13 Uhr) durch die Innenstadt, vorbei an fair produzierten Textilien, Bio-Menüs und ökologisch einwandfreier Naturkosmetik. Kostproben fair gehandelter Waren bieten der Oxfam Secondhand-Shop bei „Naschen für den guten Zweck“ (Di, 16.9., 10-19 Uhr) und die „Probiertage im Weltladen“ (12.-26.9.), wo es neben Kaffee, Tee und Schokolade auch Kunsthandwerk zu kaufen gibt.

Wie man „Nachhaltiger konsumiert“ (So, 28.9., 14-16 Uhr, Treffpunkt: Naturkundemuseum) erläutert die Gruppe Konsum Global bei ihrem kostenlosen konsumkritischen Stadtrundgang. Ein überdimensionierter brauner Papiertüten sei Dank omnipräsentes Aufreger-Thema hierbei ist das Wegwerfklamottenshoppen: Die Antwort auf die Frage „Faire Kleidung – klar, aber wo?“ (Sa, 4.10., 9.45-12 Uhr, Treffpunkt: Micha-Initiative, Winterstr. 29) liefert die ebenfalls kostenfreie Radtour, bei der Karlsruher Geschäfte mit fairen Textilien angesteuert werden. Ob sich ein Jahr nach dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch an den menschenverachtenden Arbeitsbedingungen etwas zum Besseren gewandt hat, bringt der „Textilabend“ (Mo, 29.9., 19.30 Uhr, Jubez) ans Licht und über „Fair Trade und Nachhaltigkeit im Goldbergbau“ (Fr, 26.9., 19.30 Uhr, Weltladen) berichten Wiebke und Jan Goos von Goldaffairs, der Galerie für Schmuck und Accessoires mit Gewissen.

Die Kinemathek zeigt in Anwesenheit des Regisseurs Moritz Sieberts Dokumentarfilm über „Erntehelfer“ Cyriac (Do, 11.9., 19 Uhr, Studio 3), einem indischen Pfarrer, der in der Provinz Unterfrankens den Fachkräftemangel der Katholischen Kirche ausgleichen soll; der „Kampf um Tibet“ (Do, 25.9., 19.30 Uhr, Internationales Begegnungszentrum) belegt bei freiem Eintritt, dass es im zentralasiatischen Hochland nie um eine ideologische Auseinandersetzung zwischen Kommunismus und Buddhismus gegangen ist, und „Buscando La Plata – Der tägliche Kampf auf den Straßen Santiagos“ (Mo, 20.10., 19.30 Uhr, Jubez, Eintritt frei) erzählt von jenen Chilenen, denen zum Broterwerb nicht mehr bleibt als ihr Einfallsreichtum.

Die themenrelevanten Werke ihres Bestandes hat die Stadtbibliothek in einer Bücherausstellung (bis 27.9.) mit Tipps zu Mode, Reisen und Genuss sowie Infos über Konzepte für nachhaltigen Handel, Handelsbeziehungen und Importorganisationen zusammengetragen, während sich die Gruppen von Attac bis Weltladen beim 19. „Markt der Möglichkeiten“ (So, 21.9., 13-18 Uhr, Marktplatz Durlach) auf der Durlacher Kerwe präsentieren. Und damit das Anliegen der „Fairen Woche“ nach dem Aktionszeitraum im September und Oktober nicht in Vergessenheit gerät, erwähnt das kostenlos ausliegende Programmheft neben Wissenswertem rund ums Thema auch lobend jene Cafés, Kantinen und Restaurants, die dem Grundgedanken entsprechend mit fairen Produkten arbeiten. -pat

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