Füllhorn Biomarkt sucht GenossInnen

Stadtleben // Artikel vom 03.02.2020

1982 eröffnet Wolfgang Mayer in Weingarten den ersten von mittlerweile vier Füllhorn Biomärkten.

Sechs Jahre später hat auch Karlsruhe seine Filiale, die den Kunden seit 2002 in der zentral gelegenen Erbprinzenstraße auf knapp 1.000 Quadratmetern seine Bio-Ware vom günstigen Basisprodukt bis zu erlesener Feinkost offeriert. Weil sich Gründer, Hauptgesellschafter und Geschäftsführer Mayer dem Ruhestand nähert, soll der Markt Mitte 2020 verkauft werden. Um das für viele Karlsruher längst unverzichtbare ökologisch sinnvolle Sortiment mit seinen frischen, vielfach regionalen und saisonalen mehr als 8.000 Bio-Produkten zu erhalten, kamen die rund 70 MitarbeiterInnen auf eine außergewöhnliche Idee: Sie wollen den Markt zusammen mit Kunden und Lieferanten als Genossenschaft weiterführen. Dafür werden bis zum 30.6. 1,5 Millionen Euro Eigenkapital benötigt.

Die Mindestbeteiligung beträgt 1.000 Euro und setzt sich aus zwei gezeichneten Anteilen zu jeweils 500 Euro zusammen. 90 Prozent der Summe haben Markleiterin Tina Schäfer und ihre Mitstreiter bereits zusammen. Eine Zeichnung von Genossenschaftsanteilen ist voraussichtlich ab dem Frühjahr mit erfolgter Satzungsprüfung möglich. Um eine basisdemokratische Genossenschaft zu gewährleisten, hat jedes Mitglied unabhängig von der Beteiligungshöhe in der Generalversammlung nur ein Stimmrecht.

Wer bei dem historisch einmaligen Projekt mitmacht, hilft nicht nur, den traditionsreichen Bio-Treffpunkt zu bewahren; mittelfristig lohnt sich eine Investition auch finanziell! In den ersten drei Geschäftsjahren ist allerdings keine Ausschüttung vorgesehen, da die Kredittilgung an oberster Stelle steht. Der Mietvertrag läuft noch bis Mitte 2027 mit einer Verlängerungsoption von drei mal fünf Jahren, sodass auch der Standort zukunftssicher ist. Auf der neuen Genossenschafts-Website finden sich die aktuellen Zahlen; mit einem Newsletter-Abo bleibt man auf dem Laufenden. -pat

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