Grüner Krebs: "Gutes Design bezahlbar machen"
Stadtleben // Artikel vom 17.02.2007
INKA-Interview mit Volker Krebs: Grüner Krebs Seit 15 Jahren in der City in der Erbprinzenstraße, seit drei Jahren im Lifestyle-Kaufhaus in Durlach.
Grüner Krebs steht für junge Wohnideen, ungewöhnliche Accessoires und ein Design zwischen Bauhaus-Klassik und Avantgarde, wobei es sowohl Accessoires als auch Möbel aus eigener Produktion gibt. Roger Waltz sprach für INKA mit Volker Krebs, zuständig für den Möbeleinkauf bei Grüner Krebs, überaktuelle Wohntrends und die Situation des Möbelhandels.
INKA: Zwischen zwei Messebesuchen die Frage: Wo siehst du neueste Trends, wie ist der Einfluss von Musik und Mode? Stichwort Couchpotatoes, Couch Culture, das "Lounge"-Fieber ...
Volker Krebs: Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Musik, Mode und Einrichtung, wobei ein Hemd oder eine CD ja schneller gewechselt ist als ein Sofa. Bei Möbeln sollte man beachten, dass manche Highlights zwar ein bisschen Mehrkosten, einen aber auch lange begleiten. Zum Beispiel einen Stoffbezug zu wählen, der hip ist, aber auch beständig, dies hat ja auch was in unserer konsumischen Gesellschaft. Das Thema "Lounge" ist völlig durch, auch musikalisch: Für einen 60-jährigen ist das sein Wohnzimmer - und das ist auch gut so. Von daher: Moden gehen auch wieder. Ich bin selbst ein großer Anhänger der Bau haus-Ära oder von Le Corbusier, deren Möbel zeitlos sind und immer noch abgekupfert werden, weil ihre Form einfach verdammt gut ist.
INKA: Welche konkreten Trends siehst du - undwelche setzt ihr selbst um?
Volker Krebs: Ein paar Schlagworte: Hoch glanzweiß, Neobarock, Tapeten kommen nicht mehr nur als 60er-Jahre-Retroversion, sondern zum Beispiel als schwarze Tapete mit schwarzem Hochglanzmuster. Generell Schwarz-Schwarz-Kombinationen, Nussbaum, neue Stoffe, indische Möbel aus Shisam, einem edlen, aber bezahlbaren Rosenholz, wir haben neue Leder. Ich bin ein großer Fan von puristischen Materialien, die jetztlangsam bezahlbar geworden sind. Wir arbeiten mit neuen Flächen wie zum Beispiel "Pandomo". Diese hat eine Art Betonoptik, man kann Tische daraus bauen, die nicht so schwer sind oder Schränkever kleiden.
INKA: Neben euren eigenen Produkten wie etwa Frühstücksbrettchen mit Karlsruhe-Stadtplan oder Karlsruher Fußabtretern produziert ihr, was nur wenige wissen, auch eigene Möbel. Seit wann macht ihr das?
Volker Krebs: Seit etwa vier Jahren, Sofas, Maß-Tische nach eigenen Entwürfen, die wir bauen lassen und individuell den Kundenwünschen anpassen können.
INKA: Wie setzt ihr euch von den größeren Möbelhäusern ab?
Volker Krebs: Wir sind ein kleiner, inhabergeführter, innovativer Laden, der Trends schnell aufgreift und sehr schnell umsetzt. Bei Ikea oder XXL Lutz geht es um ganz andere Dimensionen, um Marktsteuerung und Kontrolle bis hin zum Plattmachen der Konkurrenz. Das ist nicht unser Stil. Aber letztlich ist alles eine Preisfrage. Wir haben unsere Kunden im mittleren Preislevel, die Zielgruppe liegt zwischen 30 und 60 Jahren, Ältere, die jung geblieben sind, modern eingerichtet, oder Jüngere, die auf einen Landhausstil setzen. Wir setzen auf unsere sehr gute Beratung und bieten einen guten After-Sale-Service, haben offene Preisstrukturen, alles Dinge, die ich im Möbelhandel immer schlecht fand. Umgekehrt formuliert: Es war immer mein Ansinnen, Design bezahlbar zu machen.
INKA: Im Vergleich zu einigen Möbelriesen sind eure Preise sehr moderat. Wie schafft ihr das?
Volker Krebs: Die Preisstrukturen im Möbelhandel sind für die Verbraucher übel gestaltet. Es ist ein offenes Geheimnis, dass große Häuser die Preise hochziehen, um dann mit "Wahnsinns"-Rabatten zu werben. Wir arbeiten mit ehrlichen Preisen, wir haben günstige, mittlere und auch mal hochpreisige Sofas. Es ist eine Frage der Verarbeitung, der Qualität, wobei wir, soweit es geht, in Deutschland produzieren, um hier Arbeitsplätze zu sichern. Man kann nicht immer nur schreien und im Endeffekt die Produktion weggeben nach Shishibabaju.
Pfinztalstr. 90,
KA-Durlach,
Tel. 0721/94 30 130,
Öffnungszeiten: Mo-Do 10-19 Uhr, Fr 10-20 Uhr, Sa 10-18 Uhr, www.gruenerkrebs.de
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