Herrmannshäusle

Stadtleben // Artikel vom 19.07.2010

Zum Zunge­schnalzen!

Das darf beim Herrmannshäusle auch für die Lokalität als solche gelten. Seit 2005 ist Sven Wessels der Gastgeber im zentral gelegenen, historischen Blankenlocher Fachwerk. Aufs Jahr 1720 wird das offene Gebälk datiert; die Küche präsentiert sich dagegen topmodern. Seine auf die Saison abgeschmeckten und badisch verfeinerten Gerichte sind oft inspiriert von den Wanderjahren, die Wessels von Karlsruhe aus bis in den Mittelmeerraum geführt haben.

Marktfrische Zutaten, ob Fleisch, Fisch oder Gemüse, veredelt der Küchenmeister ebenso ideenreich wie unkonventionell – regional, mediterran oder auch fernöstlich, wenn sich etwa Wasabi-Schmand an die asiatisch gebeizte Lachsforelle heranmacht. Volle Kostenkontrolle bietet da der „Köstliche Wochenanfang“, bei dem sich immer montags und dienstags aus jeweils zwei Alternativen ein Dreigangmenü für 25 Euro zusammenstellen lässt.

Feinen Geschmack beweist Wessels aber nicht nur am Herd. Dem gemütlichen Ambiente mit rustikal-knarzendem Holzfußboden, Auge für den zweiten Blick und antikem Mobiliar setzt er ganz dezent neumodische Deko-Elemente entgegen: Da wird ein Tomatenmarkdöschen schon mal stilvoll zum Serviettenring umfunktioniert und das Crodino-Fläschchen war sowieso zur Blumenvase bestimmt. Überschaubar bleibt die Zahl an Sitzplätzen im Herrmannsstüble; Klasse statt Masse das allgegenwärtige Motto. Noch exklusiver wird’s unterm Dachin der behaglichen Giebelstube.

Sommers sollte man die lauen Abende aber unbedingt auf der Terrasse am Michaelis-kirchplatz verbringen – am besten bei ei-nem tiefen Blick in den Weinkatalog mit Er-zeugnissen der Güter Klumpp (Bruchsal) und Männle (Durbach), unmittelbar neben den beiden alten Kastanienbäumen, denkmalgeschützt wie das „große kleine Restaurant“ selbst. -pat

Herrmannshäusle, Hauptstr. 97, Stutensee-Blankenloch, Tel. 07244/94 439, Mo-Sa ab 18 Uhr, ab zehn Personen auch nach Ver-einbarung
www.herrmannshaeusle.de

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