INKA intern Juli 2020

Stadtleben // Artikel vom 13.07.2020

Nach vier Monaten Pause melden wir uns mit einem prallen, ziemlich wilden Soli-Stadtmagazin zurück.

Wild deshalb, da wir z.B. die Pop-/Theater-/Bühne-Rubriken im Kultursommer gebündelt haben und dort viele Statements und Lageberichte von KulturakteurInnen versammelt haben. Der Kalender ist aber sehr kurz ausgefallen. Wir bitten alle, sich online zu informieren und können keine Garantien für die Realisierung oder Verschiebung von Events geben. Wer die ganze Palette unserer redaktionellen Arbeit der vergangenen Monate bekommen möchte, muss diesmal sowohl das INKA Stadtmagazin als auch Super INKA lesen: Die Inhalte weichen teils stark voneinander ab, größere Reportagen, das Interview mit Peter Weibel zur Nah- und Ferngesellschaft und auch das Artwork von Jim Avignon, der für uns als malender Fotoreporter in Berlin unterwegs war, sind exklusiv im Super INKA zu finden.

Wir stoßen coronabedingt – wie viele andere Kulturplayer auch – personell, logistisch wie auch finanziell an Grenzen. Nur sind wir „offiziell“ gar kein Kulturplayer. Mehr zum Thema auf der Media-Seite. Unser Restart steht auf tönernen Füßen. Wir sind weiter in Kurzarbeit und versuchen, uns irgendwie erst mal in den Winter zu retten. Ab dem 13.7. startet an 21 Soli-INKA-Stellen in Karlsruhe und Region der Verkauf unserer aktuellen Publikationen und der INKA-Künstlertüten-Edition #1 von Jim Avignon/Berlin. Parallel zum Verkauf läuft wie gewohnt die Freiverteilung solange der Vorrat reicht. Somit kann jeder selbst entscheiden, ob er einen finanziellen Beitrag leisten möchte oder INKA wie gewohnt kostenfrei mitnimmt. Was schon vor Corona immer ein Seiltanz war, ist es nun noch mehr: Unser redaktionelles Grundprinzip, nichts totzuschweigen, was Qualität hat und stets junge Kunst und Kultur massiv zu fördern und zwar losgelöst von Anzeigenschaltungen, ist ebenso in Gefahr wie unsere branchenunüblich vielen festen Arbeitsplätze. Nebenbei ist auch die Pressevielfalt in Karlsruhe komplett weg, wenn nur noch ein Großverlag am Start ist, der publizistisch ein direktes Sprachrohr der Stadtverwaltung ist und extensiv verschleierte Advertorial-PR betreibt. Nur interessiert das mit der Pressefreiheit eben nur noch wenige. Wir können aber nicht den halben Südwesten mit teuren Offsetprodukten einfach so fluten, deren Druckpreise sich je nach Seitenzahl teils der Ein-Euro-Marke annähern. Es muss allen klar sein, dass unsere Print- wie Online-Arbeit etwas kostet – und auch etwas wert ist.

Um uns für die Zukunft zu rüsten, experimentieren wir ja bereits mit variablen Rollenoffset-Projekten wie der Sonderpublikation Super INKA. Diese ist im halbjährlichen Turnus geplant, die Redaktionsleitung wird auf Friedemann Dupelius übergehen, der von seinem Lebensmittelpunkt Köln aus hierfür weiter bundesweit agiert. Der frischgebackene Ba-Wü-Stipendiat hat grade auch noch einen Journalismuspreis abgestaubt „für die gute Vermittlung auch komplexer Inhalte“. Nachdem er ja jede Menge Features für den WDR produziert, darf er jetzt auch für SWR 2 etwas konzipieren. Ich gratuliere mit DJ Spinalls akustischem Trademark: „Top Boy“! Neu im Team sind Florian Kaufmann, von dem eben auch ein Buch erschienen ist, und Janine Hack, die mit mir das Ziegenkäse-Thema beackerte. Leider nicht mehr bei uns ist Sonja Maria Krämer, bei der wir uns für ihre jahrelange gute Marketingarbeit bedanken. Alles Gute, Sonja – wohin auch immer es dich verschlägt!

Der INKA Verlag steht für anzeigenfinanzierten Qualitätsjournalismus und produziert seit fast 16 Jahren ein hochwertig gedrucktes, inhaltlich gehaltvolles und bis zuletzt kostenloses monatliches Stadtmagazin für Karlsruhe samt Regio-Ausgabe, dazu den jährlichen Cityguide Einzelhelden und anlassbezogen die Kultur- und Diskurszeitung Super INKA. Wir drucken in hohen Auflagen, die in Karlsruhe und der erweiterten Region an fast 800 Stellen erhältlich sind. Diese fahren wir in einem Umkreis von bis zu 60 Kilometern mit unserem verlagseigenen Vertrieb an, in der Stadt auch mit Radkurier. Anlassbezogen kooperieren wir mit dem Lesezirkel Leserkreis Daheim in Nord- und Mittelbaden, der im Juli mit Super INKA auch viele Städte im ganzen Südwesten bedient. Bildungseinrichtungen und Museen im gesamten Südwesten werden via UPS beliefert. Nach innen sind wir quasi wie eine Genossenschaft organisiert, auch unsere Verteiler bekommen mindestens den doppelten Mindestlohn. Wen’s interessiert: Großverlage, die bis vor kurzem für ihre Zusteller vom Mindestlohn befreit waren, bekommen nun Bundeshilfen, da sie plötzlich nahezu doppelte Kosten haben, sie agierten mit mittleren einstellige Stundenlöhnen. Scheint nix wert zu sein die Arbeit. Wer uns noch mehr unterstützen möchte, kann sich auf www.dein-inka.de umsehen. Oder mailen, anrufen, vorbeikommen. -rw

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