KAL fordert Rheinbrücken-Schlichtung
Stadtleben // Artikel vom 22.03.2011
Die Karlsruher Liste (KAL) hat „genug von der gefühlsmäßigen Diskussion“ über die Notwendigkeit einer Rheinbrücke samt Anbindung ans überregionale Straßennetz.
„Bei den Einwohnern der Region herrscht große Unklarheit zur Frage des zukünftigen Verkehrs über den Rhein und dessen Auswirkungen auf Karlsruhe“, so Lüppo Cramer, Fraktionsvorsitzender der KAL, die deshalb eine öffentliche Fach- und Sachschlichtung nach dem Vorbild Stuttgart 21 fordert.
Erklärtes Leitmotiv der KAL: Grundlage jeder politischen Entscheidung müssten einwandfrei feststehende Fakten sein. Bund und die beiden betroffenen Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben allerdings derzeit eine ganz andere Planungsgrundlage als die Stadt Karlsruhe. Der hiesige Gemeinderat stützt seine Argumentation auf ein Gutachten aus dem Jahr 2008 des Verkehrsberatungsbüros PTV; das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) hebt auf den Generalverkehrsplan Baden-Württemberg und auf Verkehrsprognosen von Modus Consult ab. Die Erwartungen sind dabei extrem unterschiedlich: Während Stadt und PTV nach allen Szenarien mit einer Stagnation der Verkehrszahlen bis 2025 rechnen, geht das RP von einer Steigerung von heute 75.000 Fahrzeugen an Werktagen auf über 90.000 im Jahr 2015 und über 100.000 im Jahr 2025 aus.
„Die Entscheidung für oder gegen eine zweite Rheinbrücke hat eine enorme finanzielle Tragweite in der Größenordnung von 200 Millionen Euro“, macht Stadtrat Eberhard Fischer, verkehrspolitischer Sprecher der KAL, deutlich. „Und wenn die Nordtangente kommt, wird es noch viel kostspieliger.“ Bei der Diskussion zur zweiten Rheinbrücke dürfe es „nicht nur um ein Ja oder Nein oder um rein rechtliche Aspekte einer Genehmigungsfähigkeit der Planung“ gehen. Vielmehr gelte es im Sinne der Bürger und Steuerzahler, die Ursachen für die völlig unterschiedlichen Verkehrsprognosen zu klären. Zudem müssten vor einer Entscheidung alle Varianten mit genügender Planungstiefe untersucht worden sein; auch solche Varianten, die von Bürgerseite ins Spiel gebracht wurden. Die KAL nennt als Beispiel die „Ersatzbrücke Maxau“, die die heutige Straßenbrücke unter rollendem Verkehr ersetzen soll.
Bei Stuttgart 21 habe sich der Staat zu spät auf eine ernsthafte Debatte eingelassen – mit negativen Folgen für die Demokratie, so die Wählervereinigung im Gemeinderat. Die KAL sieht die grundsätzliche Notwendigkeit in einer zeitgemäßen, auf echte Bürgerbeteiligung gestützten Demokratie bei umstrittenen großen Infrastrukturprojekten öffentliche Faktenklärungen zur Grundlage zu machen, bevor Planfeststellungs- oder ähnliche Verfahren rechtliche Geltung erlangen. Die so genannte Bürgerbeteiligung im Planfeststellungsverfahren berücksichtige von ihrer Struktur und gesetzlichen Grundlage her nur rechtliche Aspekte. „Die Sinnhaftigkeit einer Lösung, die Wahl der besten Variante steht dann leider nicht mehr zur Debatte“, kritisiert Cramer. Und die möglichen falschen Konsequenzen, die aus unrichtigen oder nutzlosen Daten gezogen würden, seien nach seiner Erfahrung sehr teuer. -ps/pat
WEITERE STADTLEBEN-ARTIKEL
11. Ettlinger Kinderfest
Stadtleben // Artikel vom 21.09.2025
Mit tatkräftiger Unterstützung zahlreicher Ettlinger Vereine und Organisationen verwandelt das Kultur- und Sportamt zum elften Mal den Horbach- in einen Erlebnispark für Groß und Klein.
Weiterlesen … 11. Ettlinger KinderfestWestwind 2025
Stadtleben // Artikel vom 20.09.2025
Erstmals weht der „Westwind“ bereits am Samstag über den Gutenbergplatz!
Weiterlesen … Westwind 2025Neueröffnung: Kulturschuppen Sulzfeld
Stadtleben // Artikel vom 11.09.2025
Die Kindergartenumnutzung der Galerieräume im Bürgerhaus haben den umtriebigen Kulturkreis Sulzfeld 2023 gezwungen, seine über 30-jährige Ausstellungstätigkeit einzustellen – doch die Plakataktion „Kunst sucht Raum“ war überraschend schnell erfolgreich!
Weiterlesen … Neueröffnung: Kulturschuppen SulzfeldBereit für den Herbst: Diese drei Ausflugsziele bei Karlsruhe sollte man kennen
Stadtleben // Artikel vom 08.09.2025
Der Sommer verabschiedet sich langsam und der Herbst zieht mit seinem goldenen Licht, frischer Luft und einem atemberaubenden Farbenspiel in der Natur ein.
Weiterlesen … Bereit für den Herbst: Diese drei Ausflugsziele bei Karlsruhe sollte man kennenRoom To Grow
Stadtleben // Artikel vom 06.09.2025
Nach den umfangreichen Sanierungsarbeiten öffnet die Staatliche Kunsthalle die Rotunde des einstigen Gewächshauses für ein Kulturfestival in der Orangerie.
Weiterlesen … Room To GrowBauernmarkt Karlsruhe
Stadtleben // Artikel vom 04.09.2025
Das Einkaufen auf einem Markt ist für viele nur schwer mit den Arbeitszeiten zu vereinbaren.
Weiterlesen … Bauernmarkt KarlsruheKarlsruher Erstwohnsitzkampagne
Stadtleben // Artikel vom 01.09.2025
Der Studien- und Ausbildungsbeginn beschert Karlsruhe viele neue Studenten, Auszubildende und Berufsfachschüler, die in die Fächerstadt ziehen.
Weiterlesen … Karlsruher ErstwohnsitzkampagneMarktfest Ettlingen & Kunsthandwerkermarkt 2025
Stadtleben // Artikel vom 29.08.2025
Das Ettlinger Marktfest gilt seit Langem als Highlight im regionalen Open-Air-Kalender.
Weiterlesen … Marktfest Ettlingen & Kunsthandwerkermarkt 2025Schlosslichtspiele 2025
Stadtleben // Artikel vom 14.08.2025
Ihr Medienkunstspektakel mit globaler Strahlkraft feiert Deutschlands erste und einzige Unesco City Of Media Arts seit 2015.
Weiterlesen … Schlosslichtspiele 2025
Kommentare
Einen Kommentar schreiben