Kohi 2.0: Höher, größer, luftiger
Stadtleben // Artikel vom 02.06.2022
Eine erzwungene Pause lässt sich auch kreativ nutzen.
Einige Karlsruher Kultureinrichtungen wie der Jazzclub, das P8 oder die Alte Hackerei nutzten die Corona-bedingte Schließzeit für große Umbauten und Umzüge. Auch im Kohi wurde gebaut, gewerkelt und sogar gebaggert. Doch am Konzept und dem Charme des Kulturzentrums am Werderplatz soll sich nichts ändern, stellt der Vereinsvorstand Thilo Franz klar.
„Das Kohi bleibt wie es war.“ Trotzdem bedeute der Umbau einen „Quantensprung“. Nicht nur für alle, die während der Veranstaltung auf die Toilette müssen, sagt Franz lachend. „Wir haben jetzt eine komplett barrierefreie Toilette. Jetzt können vier Leute gleichzeitig aufs Klo gehen. Das gab es früher auch nicht.“ Ein Anbau im Hof machte es möglich. Doch auch für den eigentlichen Kulturbetrieb hat sich einiges getan. „Der Raum ist höher, weil wir eine neue Lüftungsanlage eingebaut haben. Dadurch wirkt das Kohi deutlich größer.“ Höher wurde auch die Bühne. „Jetzt können alle Anwesenden sehen, was auf der Bühne passiert. Das war früher nicht so.“ Das Kohi sei deutlich professioneller geworden. Neben dem Publikum würden das auch die eingeladenen KünstlerInnen spüren, die jetzt einen eigenen Backstage-Bereich mit Dusche und separatem Eingang zur Bühne haben.
„Kohi 2.0, sagen die Leute“, die exakt zwei Jahre nach dem allgemeinen Lockdown wieder bei einer Veranstaltung in der Südstadt begrüßt werden konnten. Trotz des Umbaus bleibt die Geschichte von 15 Jahren Kohi sichtbar: „Wir haben sehr viel von früher übernommen. Wir haben die Wände so gelassen, wie sie waren und mit Klarlack konserviert. Sogar das Toilettenschild haben wir behalten“, sagt Franz. Der Umbau sei schon seit Jahren angedacht gewesen, „doch erst durch die staatlichen Neustart-Hilfen gab es finanzielle Möglichkeiten das zu machen“, so Franz. Die Corona-Pause habe nur etwas Luft verschafft, da das Kohi mit Gastspielen an anderen Orten oder beim Festival „Toujours Kultur“ trotzdem viele Veranstaltungen organisierte. „Der Umbau ist nur durch viel Eigenleistung möglich gewesen. Einige Leute haben ihren halben Jahresurlaub dafür genommen.“ Die Kulturlandschaft rappele sich nach der Corona-Pause derzeit erst langsam auf. Zwar gäbe es ein großes Angebot an Veranstaltungen, doch das Publikum ziehe nicht nur im Kohi langsamer nach. „So allmählich kommen die Leute zurück. Auch von den Vorsichtigen habe ich einige wiedergesehen, aber es gibt weiter Leute, die wegen Corona noch keine Veranstaltungen besuchen“, sagt Franz.
Und eine weitere Veränderung hat er seit der Wiedereröffnung festgestellt: „Die Leute sind viel mehr bei der Sache. Sie sind bewusst da, um dem Konzert zu lauschen. Es gibt währenddessen viel weniger Gebrabbel.“ Doch trotz der Freude über den Umbau und die Wiedereröffnung bleibt auch bei Franz die Unsicherheit, die nicht nur der Kultur seit zwei Jahren immanent ist. „Wir alle wissen nicht, was der Herbst bringt.“ Das breite Kulturangebot sei momentan nur durch Förderprogramme möglich, die zum Jahresende auslaufen. Der echte Härtetest für die Kulturlandschaft stehe 2023 erst bevor, schätzt Franz. -fk
WEITERE STADTLEBEN-ARTIKEL
Rehab 2025
Stadtleben // Artikel vom 22.05.2025
Seit 45 Jahren ist die „Rehab“ als eine der führenden Messen für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion zentraler Treffpunkt von Fachleuten, Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen.
Weiterlesen … Rehab 2025Frühlingsfest im Entenseepark
Stadtleben // Artikel vom 17.05.2025
Die Vereine der Interessensgemeinschaft Ettlingen-West feiern ihr „Frühlingsfest im Entenseepark“ mit einem abwechslungsreichen Programm für Groß und Klein.
Weiterlesen … Frühlingsfest im EntenseeparkOpening: Karls-Afterwork 2025
Stadtleben // Artikel vom 14.05.2025
Der Innenhof der Stadtmitte wird ab Mi, 14.5. wieder zum wöchentlichen Hotspot für alle Afterworker.
Weiterlesen … Opening: Karls-Afterwork 2025Ausgeschlachtet 2025
Stadtleben // Artikel vom 11.05.2025
Beim zweijährlich stattfindenden Tag der offenen Türen im Kreativpark Alter Schlachthof zeigt der Nutzerverein Ausgeschlachtet, was hier so alles geplant und entworfen, gefilmt und gemalt, behauen und repariert, geröstet und gebacken, genäht und gespukt, geübt und gespielt, erprobt und gekocht, gezeichnet und gerockt, aus- und eingestellt, beraten und unterstützt, gebaut und kreiert wird.
Weiterlesen … Ausgeschlachtet 20256. Oststadt-Hinterhofflohmarkt
Stadtleben // Artikel vom 10.05.2025
Als erster seiner Art initiiert, geht der „Oststadt-Hinterhofflohmarkt“ in die sechste Runde.
Weiterlesen … 6. Oststadt-Hinterhofflohmarkt32. Kunsthandwerkermarkt auf dem Stephanplatz
Stadtleben // Artikel vom 10.05.2025
Über 120 Aussteller präsentieren und verkaufen ihre ausschließlich handgefertigten Werke beim beliebten „Kunsthandwerkermarkt auf dem Stephanplatz“.
Weiterlesen … 32. Kunsthandwerkermarkt auf dem StephanplatzFest der Sinne 2025
Stadtleben // Artikel vom 03.05.2025
Im Frühling zeigt sich Karlsruhe von seiner sinnlichen Seite.
Weiterlesen … Fest der Sinne 2025Spatenstich für das element-i Kinderhaus See-Pferdchen in Spöck
Stadtleben // Artikel vom 02.05.2025
Mit dem symbolischen Spatenstich am 30.4. fiel der Startschuss für das neue element-i Kinderhaus See-Pferdchen in der Speechastr. 90 in Spöck.
Weiterlesen … Spatenstich für das element-i Kinderhaus See-Pferdchen in SpöckKein Interview mit... Vol. 1: Halbär befragt Martin Wacker, nicht
Stadtleben // Artikel vom 02.05.2025
Es war an einem trüben, wolkenverhangenen Tag am Rande des Schwarzwalds in der Offenburger Fußgängerzone im Mai 2015, als ich von weitem etwas aus einem Bastkörbchen herausragen sah – ein Hund oder ein Bär?
Weiterlesen … Kein Interview mit... Vol. 1: Halbär befragt Martin Wacker, nicht
Kommentare
Einen Kommentar schreiben